Zi-Daten widersprechen dem Minister

  • Presseagentur Gesundheit (pag)
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Berlin (pag) – Der Minister will das Extrabudget für Neupatienten streichen und beruft sich dabei auf eine Evaluation. Aber welche, fragt sich das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Das Zi hält mit Auswertungen dagegen, die anderes sagen. 

Die mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) eingeführten Maßnahmen zur Förderung von Arztterminen für Neupatienten hätten sehr wohl die gewünschte Wirkung gezeigt. Das sagt Dr. Dominik von Stillfried, Zi-Vorstand und Herr der Daten über die ambulante medizinische Versorgung. 

Eine Auswertung der ärztlichen Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2021 zeige, dass im vierten Quartal mehr Neupatienten behandelt wurden als im vierten Quartal 2019, obwohl die ärztlichen Behandlungskapazitäten in diesen zwei Jahren eher weniger als mehr geworden seien.

Außerdem hätten neu angenommene Patienten gegenüber dem vierten Quartal 2019 mehr zusätzliche Leistungen erhalten als bereits bekannte Patienten. „Genau diese Effekte waren beabsichtigt, als mit dem TSVG im Jahr 2019 die allgemein geltenden Leistungsbegrenzungen für die ärztliche Behandlung von Neupatienten abgeschafft wurden“, fasst von Stillfried die Ergebnisse zusammen.

Als Neupatient gelten gesetzlich Versicherte, die mindestens zwei Jahre (acht Quartale) lang nicht in Behandlung der jeweiligen Praxis waren. Die Abrechnungsdaten geben keinen Hinweis darauf, ob und inwieweit sich Wartezeiten verändert haben.

Detaillierte Informationen zur Zi-Auswertung