Wie wahrscheinlich ist ein Endometriumkarzinom bei postmenopausalen Blutungen?
- Helga Gutz
- Clinical Summary
Einer aktuellen Studie zufolge ist die Erkennungsrate von Endometriumkarzinomen bei Frauen unter 60 Jahren, die mit postmenopausalen Blutungen überwiesen werden, gering und bei Frauen, die eine Hormonersatztherapie (HRT) durchführen, signifikant niedriger.
Die Studienautoren stellten fest, dass "diese Erkenntnisse bei der Einteilung der Patienten helfen könnten, so dass diese bei der Vorstellung relativ beruhigt sind und an die Klinik verwiesen werden können, die für die Behandlung ihres Problems am besten geeignet ist".
In dieser retrospektiven Studie untersuchten die Forscher 1363 Frauen, die jünger als 60 Jahre waren und zwischen 2019 und 2020 mit postmenopausalen Blutungen überwiesen wurden. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie waren die Diagnose eines Endometriumkarzinoms, eines Borderline-Ovarialtumors oder einer endometrialen intraepithelialen Neoplasie.
Insgesamt verwendeten 214 Frauen eine HRT, als bei ihnen eine postmenopausale Blutung auftrat. Bei einer HRT-Anwenderin und 25 Nicht-Anwenderinnen wurde anhand der histologischen Untersuchung ein Endometriumkarzinom diagnostiziert. Die Entdeckungsrate war bei Frauen mit HRT signifikant niedriger als bei Frauen ohne HRT zum Zeitpunkt der postmenopausalen Blutungen (0,47% vs. 2,18%; P=0,0156). Die Rate der Borderline-Tumoren betrug bei HRT-Anwenderinnen im Vergleich zu Nicht-Anwenderinnen 0,47% bzw. 0,96%.
Die Autoren kommentierten: "Die Überweisung an eine Klinik mit zweiwöchiger Wartezeit bei Krebsverdacht löst bei der Frau Stress und Angst aus und kann zu potenziell unnötigen invasiven, unangenehmen Untersuchungen führen." Sie schlugen vor, dass Frauen, die eine HRT erhalten und deren Verschreibung innerhalb der letzten sechs Monate geändert wurde, nicht mit einer zweiwöchigen Wartezeit, sondern in einer spezialisierten Klinik für Menopause/HRT behandelt werden sollten.
Sie fügten hinzu: "Bei Vorliegen anderer signifikanter Risikofaktoren, wie z. B. Adipositas, kann die Entscheidung für eine Überweisung mit zweiwöchiger Wartezeit immer noch angemessen sein und läge im Ermessen des überweisenden Arztes."
Diese Studie wurde nicht finanziell unterstützt.
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