Weniger schwere Asthma-Attacken durch kombinierte Gabe von Steroid & SABA

  • Michael Simm
  • Studien – kurz & knapp
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Kernbotschaften

Ein Kombinationsspray mit fixen Dosen des kurz wirkenden ß2-Agonisten Albuterol und des Steroids Budesonid konnte bei Patienten mit moderatem bis schwerem Asthma die Anfallsrate im Vergleich zur alleinigen Gabe des Steroids von jährlich 0,60 auf 0,43 senken.

Hintergrund

Patienten mit unvollständig kontrolliertem Asthma applizieren zur Linderung akuter Symptome häufig mit einem Inhalator einen kurz wirkenden ß2-Agonisten (SABA). Diese Substanzen haben jedoch wenig Einfluss auf die zugrunde liegende Entzündung der Atemwege. Eine allzu große Abhängigkeit von SABA gilt als Hinweis auf eine schlechte Krankheitskontrolle und ist überdies mit dem Risiko schwerer Exazerbationen assoziiert, deren Prävention  im Vordergrund stehen sollte. Die Studienautoren spekulieren deshalb, dass eine Kombination aus Albuterol und dem synthetischen Glucocorticoid Budesonid als Notfallmedikation das Risiko schwerer Asthma-Anfälle reduzieren könnte.

Design

Doppel-blinde, randomisierte, Ereignis-getriebene Studie der Phase 3 an 295 Zentren in Nord- und Südamerika, Europa und Südafrika. Bestimmt wurde die Sicherheit und Wirksamkeit einer Kombination aus 180 µg Albuterol und 160 bzw. 80 µg Budesonid im Vergleich zu 180 µg Albuterol alleine, die jeweils nach Bedarf genommen wurde. Teilgenommen haben 3132 Patienten - davon 65% Frauen und 97 % im Alter von mindestens 12 Jahren - mit unkontrolliertem, moderatem bis schwerem Asthma und einem breiten Spektrum von Erhaltungstherapien mit inhalierten Glukokortikoiden. Primäres Studienziel war die Zeit bis zur ersten schweren Exazerbation. 93 % der Patienten absolvierten mindestens 24 Wochen der 9-monatigen Behandlungszeit.

Ergebnisse

  • Die durchschnittliche Zahl der Exazerbationen pro Jahr betrug in der Kontrollgruppe 0,60, mit der niedrig dosierten Kombination 0,48 und mit der hoch dosierten Kombination 0,43.
  • Das Risiko, den primären Endpunkt zu erreichen, war unter der höher dosierten Kombinationstherapie um 26 % geringer als mit Albuterol alleine. Das Chancenverhältnis HR hatte einen Wert von 0,74 bei einem 95%-Konfidenzintervall von 0,62 – 0,89. Der Unterschied war statistisch hochsignifikant (P = 0,001).
  • Unter der Kombinationstherapie mit der halben Dosis Budesonid war die HR 0,84 (95%-KI 0,71 – 1,00). Die Signifikanz wurde bei einem P von 0,052 knapp verfehlt.
  • Die Inzidenz von Nebenwirkungen war in allen 3 Gruppen ähnlich.

Klinische Bedeutung

In einem Kommentar zur Studie schreibt Michael Schatz (San Diego), dies sei eine wegweisende Studie auf der Suche nach mehr Lebensqualität für Patienten mit moderatem bis schwerem Asthma, die eine „sehr wertvolle Option“ hinzufüge.

Finanzierung: Avillion.