Weihnachtszeit: Körperlich inaktive Menschen kommen über Weihnachtsmottos in Bewegung
- Nicola Siegmund-Schultze
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
Ein Fitnessprogramm, das körperliche Bewegung unter Mottos aus der Weihnachtszeit stellt und das Winterwetter berücksichtigt, motiviert auch wenig aktive Menschen, sich zu bewegen. Zwei Drittel der Teilnehmer aus einer Interventionsgruppe einer randomisierten Studie waren jeden Tag nach Plan aktiv: je nach Fitness-Grundlevel zum Beispiel mit 30 Minuten bis 60 Minuten schnellem Gehen oder Laufen, Sit-ups, Liegestütz oder Tanzen zu modernen, schnellgetakteten Weihnachtsliedern.
Hintergrund
Weihnachten ist eine Zeit der Festessen, der Urlaube und des Ausruhens. In Europa fallen die Feiertage zugleich in die Wintersaison, in der physische Aktivitäten ohnehin abnehmen. In Bezug auf das Körpergewicht gilt die Weihnachtszeit daher als „Hoch-Risiko-Periode“ des Jahres. In mehreren Studien wurde belegt, dass die Menschen in der freien Zeit um Weihnachten herum zunehmen, je nach Studienpopulation um durchschnittlich 400 bis 900 Gramm (1-3). Dies war Anlass für ein britisches Forscherteam, den Effekt eines themenbezogenen Fitnessprogramms in einer randomisierten Studie zu untersuchen (4).
Design
- 323 britische Bürger wurden über soziale Medien, über Hobby-, Sportgruppen oder öffentliche Stadtteilbüros zu Möglichkeiten eines Fitnessprogramms in der Weihnachtszeit informiert
- Das Fitnessprogramm bietet sportliche Aktivität – je nach vorhandener Fitness – in 3 Leveln an: einfach, moderat und intensiv.
- Für jeden Tag im Dezember wird unter einem saisonangepassten Motto eine Übungseinheit vorgeschlagen: Zum Beispiel Tanzen zu einem schnellgetakteten, modernen Weihnachtslied in Level 1 oder zu 5 solcher Lieder in Level 3, 30 Minuten Gehen oder 30 Minuten schnelles Laufen (Level 1 und 3), eine unterschiedliche Anzahl Kniebeugen oder Liegestütz oder Halte- und Dehnungsübungen verschiedener Intensitäten.
- 107 der eingeschlossenen Teilnehmer konnten im Verhältnis 2 : 1 randomisiert werden in die Interventions- oder die Kontrollgruppe ohne Fitnessprogramm.
- Die Aktivitäten wurden unter anderem mit Schrittzählern erfasst
Hauptergebnisse
- Die Studienteilnehmer waren zu 88 % Frauen und sie waren durchschnittlich 46,9 Jahre alt.
- Die Interventionsgruppe war über 3 Wochen um 58,6 Minuten täglich aktiver als die Kontrollgruppe.
- 70 % der Teilnehmer aus der Interventionsgruppe berichteten, ihnen habe das Programm Spaß gemacht und es habe sie zur Bewegung motiviert.
- 69 % hatten sich täglich programmgemäß bewegt.
Klinische Bedeutung
Menschen lassen sich über spezielle Fitnessprogramme, auch saisonangepasste, zu körperlicher Bewegung motivieren, wenn ihnen diese Programme aktiv angeboten werden und sie einfach zugänglich sind, folgern die Autoren.
Dieser Ansatz könne auch im Bereich der öffentlichen Gesundheitsprävention stärker als bisher genutzt werden.
Nützlich seien die Programm vor allem in Zeiten, in denen die Menschen besonders anfällig für Gewichtszunahmen seien, zum Beispiel in der Adventszeit bis zum Beginn des neuen Jahres.
Finanzierung: öffentliche Mittel
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