Warnung vor Gesundheitsrisiken durch Nitrosamine in Lebensmitteln
- Deepa Varma
- Medizinische Nachrichten
Eine Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ergeben, dass das Ausmaß der Exposition von Verbrauchern gegenüber 10 krebserregenden und genotoxischen Nitrosaminen in Lebensmitteln „Anlass zu gesundheitlichen Bedenken gibt“, so Dieter Schrenk, Vorsitzender des Gremiums für Kontaminanten in der Lebensmittelkette.

Nitrosamine können während der Lebensmittelzubereitung und -verarbeitung bei der Reaktion von Nitrit mit sekundären Aminen entstehen. Zu den Lebensmitteln, die Nitrosamine enthalten, gehören geräuchertes Fleisch, verarbeiteter Fisch, Bier, alkoholische und alkoholfreie Getränke, Käse, Sojasauce, Öle und verarbeitetes Gemüse. Eine Wärmebehandlung von Lebensmitteln kann den Nitrosamingehalt weiter erhöhen, insbesondere in Fleisch- und Fischprodukten.
Zur Bewertung der Exposition von Verbrauchern in Europa nutzte das EFSA-Panel Daten zum Nahrungsmittelkonsum, Analysen aus einer Kontaminantendatenbank und Recherchen in der vorliegenden Literatur. Damit wurden die Gefahren durch 32 Nitrosamine zu identifizieren und zu charakterisieren versucht. Da nur 10 Nitrosamine in quantifizierbaren Mengen in Nahrungsmitteln vorlagen, wurde die nachfolgende Risikocharakterisierung auf diese genotoxischen und karzinogenen Verbindungen beschränkt.
„Auf der Grundlage von Tierstudien haben wir das Auftreten von Lebertumoren bei Nagetieren als kritischste Auswirkung auf die Gesundheit angesehen“, so Schrenk in einer Pressemitteilung. „Um ein hohes Maß an Verbraucherschutz sicherzustellen, haben wir für unsere Risikobewertung ein Worst-Case-Szenario erstellt. Wir gingen davon aus, dass alle in Nahrungsmitteln vorkommende Nitrosamine, das gleiche Potenzial wie das schädlichste Nitrosamin aufwiesen, beim Menschen Krebs zu verursachen, obwohl das unwahrscheinlich ist.“
„Das Gutachten der EFSA konzentriert sich auf das Risiko für die öffentliche Gesundheit im Zusammenhang mit dem Vorhandensein von Nitrosaminen in Lebensmitteln. Es enthält keine Ratschläge für die Verbraucher bezüglich einer Verringerung der ernährungsbedingten Exposition“, so ein Sprecher gegenüber Univadis.com. „Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung verringert das Risiko einer Exposition gegenüber potenziellen Lebensmittelrisiken in der Regel. Die Ernährung mit einer größeren Vielfalt an Lebensmitteln ausgewogener zu gestalten, könnte den Verbrauchern helfen, ihre Aufnahme von Nitrosaminen zu verringern. Denjenigen, die Rat zum Verzehr von geräuchertem Fleisch oder anderen Arten von nitrosaminhaltigen Lebensmitteln suchen, wird empfohlen, sich an die jeweiligen nationalen Behörden zu wenden.“
Die EFSA bestätigte, dass einige Wissenslücken zu Nitrosaminen in bestimmten Lebensmittelkategorien bestehen. Die wissenschaftliche Stellungnahme der EFSA wird der Europäischen Kommission übermittelt, die sich mit den nationalen Behörden beraten wird, um die notwendigen Risikomanagement-Maßnahmen zu bestimmen.
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