Verlauf einer Depressionssymptomatik mit Schlaganfallrisiko verknüpft
- Soh Y & al.
- Stroke
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Erwachsene mittleren Alters und ältere Erwachsene mit starker Depressionssymptomatik („stark“ definiert als ≥ 3 Symptome, „schwach“ als < 3 Symptome) zu mehreren Zeitpunkten im Verlauf von 8 Jahren wiesen ein erhöhtes Schlaganfallrisiko auf. Hingegen wiesen diejenigen mit einer Symptomatik, die stark begann, im Laufe der Zeit jedoch abnahm, kein erhöhtes Schlaganfallrisiko auf.
Warum das wichtig ist
- Depressionen können einen Marker oder einen modifizierbaren Risikofaktor für Schlaganfall darstellen.
Wesentliche Ergebnisse
- Kohortenverteilung nach 8-jährigem Verlauf der Depressionssymptomatik:
- 67,4 % konstant schwach
- 12,9 % konstant stark
- 7,0 % abnehmend
- 6,5 % zunehmend
- 6,2 % schwankend
- Schlaganfallrisiko im darauffolgenden Jahrzehnt im Vergleich zur Gruppe mit durchgehend schwacher Depressionssymptomatik (aHR; 95 %-KI):
- 1,02 (0,84–1,24) mit abnehmender Symptomatik
- 1,18 (1,02–1,36) mit durchgehend starker Symptomatik
- 1,21 (1,01–1,46) mit schwankender Symptomatik
- 1,31 (1,10–1,57) mit zunehmender Symptomatik
- Die Assoziationen waren im Allgemeinen ähnlich nach:
- Geschlecht, Rasse/Ethnizität
- Anwendung strengerer Definitionen von zunehmender/ abnehmender Symptomatik
- Weiterer Bereinigung um Gesundheitszustände und Verhaltensweisen
Studiendesign
- US-amerikanische prospektive Kohortenstudie mit 12.520 Erwachsenen im Alter von über 50 Jahren, die zur Baseline keinen Schlaganfall aufwiesen („Health and Retirement Study“)
- Die Depressionssymptome wurden über einen Zeitraum von 8 Jahren alle 2 Jahre mit der Depressionsskala des „Center for Epidemiologic Studies“ beurteilt (4 Beurteilungen von 1998 bis 2004).
- Hauptergebnis: neu auftretender Schlaganfall in den darauffolgenden 10 Jahren (2006–2016)
- Finanzierung: National Institute on Aging
Einschränkungen
- Ausschluss von Personen, bei denen keine Beurteilung der Depressionssymptomatik vorlag und die vor oder während des Zeitraums der Depressionsbeurteilungen einen Schlaganfall hatten.
- Medikamentenadhärenz unbekannt
- Verwendung kategorisierter Scores für Depressionssymptome
- Verallgemeinerbarkeit ungewiss
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