Vergleichsstudie von zwei operativen Eingriffen gegen Stressinkontinenz

  • Miriam Davis
  • Studien – kurz & knapp
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Wesentliche Ergebnisse

Eine Studie zum Vergleich von zwei operativen Eingriffen gegen Belastungs- bzw. Stressinkontinenz bei Frauen hat bei der Nachbeobachtung nach drei Jahren ergeben, dass ein spannungsfreies Vaginalband (die Bandoperation) die weniger invasive Injektion mit einem Polyacrylamid-Hydrogel (die Injektion) bei zwei sekundären Ergebnissen, nämlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der Sexualfunktion, übertrifft. Die Ergebnisse dieser finnischen Studie wurden im International Urogynecology Journal veröffentlicht.

Hintergrund und/oder Implikationen

Stressinkontinenz, die als unwillkürlicher Harnabgang bei körperlicher Anstrengung, Niesen oder Husten definiert wird, betrifft 46 % aller erwachsenen Frauen.

Dies ist die erste Vergleichsstudie von zwei operativen Eingriffen mit Langzeitnachbeobachtung bei primärer Stressinkontinenz. Die Bandoperation gilt als Goldstandard unter den Behandlungen, aber in einer kleinen Untergruppe wurde über Komplikationen wie Netzerosion und chronische Schmerzen berichtet. Aus den zuvor berichteten primären Ergebnissen dieser Studie bei der Nachbeobachtung nach drei Jahren geht hervor, dass die Bandoperation der Injektion hinsichtlich der objektiven Wirksamkeit gegen Harnabgang sowie hinsichtlich der subjektiven Wirksamkeit in Bezug auf die Zufriedenheit der Patientinnen überlegen war.

Die hier berichteten Ergebnisse deuten darauf hin, dass beide Eingriffe im Vergleich zur Ausgangssituation einen Nutzen bringen, die Bandoperation der Injektion jedoch hinsichtlich der sekundären Ergebnisse der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der Sexualfunktion überlegen ist.

Studiendesign

In dieser Studie wurden 212 Frauen mit primärer Stressinkontinenz, die auf eine konservative Behandlung mit Beckenbodentraining nicht ansprachen, per Zufallsverfahren einer Bandoperation oder einem Eingriff mit einer Injektion zugewiesen. Diese Studie war eine sekundäre Analyse.

Die sexuelle Belastung durch Symptome sowie die Auswirkungen der Inkontinenz auf das tägliche Leben, einschließlich sexueller Aktivität, wurden anhand der folgenden validierten Fragebögen beurteilt: Urogenital Distress Inventory und Incontinence Impact Questionnaire, Short Form. Die Sexualfunktion wurde anhand des Fragebogens zu Beckenorganprolaps/Harninkontinenz genauer beurteilt. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde anhand des Fragebogens RAND-36 Item Health Survey beurteilt.

Ergebnisse

Bei der Nachbeobachtung nach drei Jahren zeigten beide Eingriffe bei allen Messungen der Sexualfunktion und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität einen Nutzen gegenüber der Ausgangssituation, mit Ausnahme von Schwierigkeiten beim Entleeren der Blase und Schmerzen oder Beschwerden.

Die Bandoperation schnitt bei der Nachbeobachtung nach drei Jahren in den drei Fragebögen zur Sexualfunktion (einschließlich Harninkontinenz bei sexueller Aktivität oder Einschränkung der sexuellen Aktivität wegen Angst vor Inkontinenz) und zu den körperlichen und sozialen Aspekten der gesundheitsbezogenen Lebensqualität besser ab als die Injektion.

Einschränkungen

Die Haupteinschränkung der Studie ist, dass es sich um eine sekundäre Analyse mit potenziell unzureichender Aussagekraft handelt, um einen statistisch signifikanten Unterschied bei allen Ergebnismessungen zu zeigen.

Finanzierung

Diese Studie wurde durch Zuschüsse vom Universitätsklinikum Helsinki und von Contura finanziert. Einige Autoren erklärten, Forschungszuschüsse oder Honorare für persönliche Vorträge aus verschiedenen Quellen erhalten zu haben, darunter auch von Contura.