Verbessert das MRT-Screening die Krebserkennung bei Hochrisiko-Brustläsionen?
- Petra Kittner
- Clinical Summary
Erkenntnis
- In einer vierjährigen prospektiven Kohortenstudie zu Patientinnen mit Hochrisikoläsionen (HRLs) am Dana-Farber Cancer Institute in Boston wurden durch das MRT-Screening nicht mehr Krebsfälle entdeckt als durch das Mammographie-Screening.
Warum das wichtig ist
- Die Studie stellt die Vorteile des in den Leitlinien empfohlenen MRT-Screenings zur Beobachtung von HRLs in Frage, jedoch ist eine längere Nachbeobachtung erforderlich, bevor Änderungen empfohlen werden können.
Hintergrund
- HRL ist der Sammelbegriff für atypische duktale Hyperplasie, atypische lobuläre Hyperplasie und lobuläres Karzinom in situ.
- Das kumulative Brustkrebsrisiko von Frauen mit einer HRL liegt bei 10% bis 26% während einer Nachbeobachtungszeit von 15 Jahren.
- In den Leitlinien der American Cancer Society und anderer Gruppen wird ein MRT-Screening für Frauen mit einem Lebenszeitrisiko von 20% bis 25% empfohlen, aber die Gruppen räumen ein, dass Patienten mit HRL in der Evidenzbasis der Leitlinien unterrepräsentiert sind.
- Ein wesentlicher Nachteil des MRT-Screenings ist die hohe Rate falsch-positiver Ergebnisse, die zu unnötigen Biopsien führen.
Studiendesign
- Prospektive Kohortenstudie mit 699 Patientinnen mit HRL, die in einer Hochrisiko-Brustklinik (2015-2020) mit jährlicher Screening-Mammographie (MMG) allein (77% der Patientinnen) oder mit Screening-Mammographie plus Screening-MRT (MMG+MRT; 23% der Patientinnen) untersucht wurden. Die Häufigkeit der Screening-MRT lag im Ermessen des Anbieters.
- Primäre Endpunkte nach Propensity-Score-Gewichtung waren die 4-Jahres-Brustkrebsentdeckungsrate und die Brustbiopsierate.
- Die Gruppen wurden anhand von Alter, Ethnie, BMI, Menopausenstatus, Brustdichte, Brustkrebs in der Familienanamnese, HRL-Typ und Chemoprävention ausgewogen gewichtet.
- Finanzierung: Komen Scholars Award; andere.
Wesentliche Ergebnisse
- Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 25,2 Monate, in denen die MMG+MRT-Gruppe im Schnitt 2 MRTs erhielt.
- Die 4-Jahres-Brustkrebsentdeckungsrate war in beiden Gruppen ähnlich (3,6%; gewichtete HR 0,91; p=0,89).
- Die Brustbiopsierate war in der MMG+MRT-Gruppe höher als in der reinen MMG-Gruppe (30,5% vs. 12,6%; gewichtete HR 2,67; p<0,001).
- Tumormerkmale:
- In der Gruppe MMG+MRT wurden 5 Krebsfälle entdeckt: 2 durch MRT, 2 durch MMG und 1 durch klinische Untersuchung.
- In der MMG-Gruppe wurden 8 Krebsfälle entdeckt.
- Alle Krebsarten waren klinisch knotennegativ und befanden sich im pathologischen Stadium 0 oder IA/IB, was darauf hindeutet, dass die MMG+MRT-Gruppe kein früheres Stadium bei der Diagnose aufwies.
Einschränkungen
- Kurze Nachbeobachtungszeit.
- Monozentrische Studie.
- Beobachtungsdesign.
- Kleine Stichprobengröße in der MMG+MRT-Gruppe.
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