Verbessern Entscheidungshilfen die Beratung bei erblichem Mamma- und Ovarialkarzinomsyndrom?

  • Kukafka R & al.
  • JAMA Netw Open

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Entscheidungshilfen für Patienten und Kliniker über Untersuchungen auf das Brustkrebsgen BRCA1/2 führen im Vergleich zur alleinigen Standardaufklärung nicht zu einer höheren Inanspruchnahme der genetischen Beratung bei erblichem Brust- und Eierstockkrebssyndrom nach 6 Monaten.
  • Die Entscheidungshilfe steht in Verbindung mit einem signifikanten Anstieg des Wissens über Gentests und einer geringeren Sorge um Brustkrebs und einem geringeren wahrgenommenen Risiko.

Warum das wichtig ist

  • Weitere Forschung ist nötig, um die Inanspruchnahme der Beratung und die Gesundheit von Frauen mit einem erblich bedingten Krebsrisiko zu verbessern.

Studiendesign

  • Cluster-randomisierte klinische Studie mit 187 Frauen im Alter von 21-75 Jahren, die kein Mamma- oder Ovarialkarzinom in der Anamnese und keine vorherige genetische Beratung oder Untersuchung auf hereditäres Mamma- und Ovarialkarzinomsyndrom hatten und die die familiengeschichtlichen Kriterien für BRCA1/2-Gentests erfüllten.
  • Alle Teilnehmerinnen erhielten die standardmäßigen Aufklärungsmaterialien, und 101 Frauen in der Interventionsgruppe bekamen zusätzlich die Entscheidungshilfe RealRisks, wobei ihren Ärzten das Breast Cancer Risk-Navigationsinstrument zur Verfügung gestellt wurde.
  • Finanzierung: Amerikanische Krebsgesellschaft.

Wesentliche Ergebnisse

  • 46,6% der Frauen waren hispanischer Abstammung, 8,1% waren Schwarze nicht-hispanischer Abstammung, und 38,9% waren Weiße nicht-hispanischer Abstammung.
  • Primärer Endpunkt: nach 6 Monaten gab es hinsichtlich der Wahrnehmung einer genetischen Beratung keinen signifikanten Unterschied zwischen der Interventions- und der Kontrollgruppe (19,8% vs. 11,6%; aOR 1,88; P=0,14).
  • Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht signifikant bei der Inanspruchnahme von genetischen Tests nach 6 Monaten (P=0,31) und 24 Monaten (P=0,14).
  • Nach 6 Monaten gab es in der Interventionsgruppe einen größeren Rückgang als in der Kontrollgruppe bei der/beim:
    • Sorge um Brustkrebs (Standard-Mittelwertdifferenz [SMD] −0,40).
    • Empfundenen Brustkrebsrisiko (SMD −0,48).
  • Das messbare Wissen über Gentests nahm in beiden Gruppen zu; allerdings war die Zunahme in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe nach einem Monat (SMD 0,35) und nach dem Klinikbesuch (SMD 0,57) signifikant größer.
  • Die Absicht zur genetischen Untersuchung (aOR 3,01; P=0,03), die Verwendung von RealRisks (aOR 1,03; P=0,03) und Kenntnisse über Gentests (aOR 1,28; P=0,047) waren signifikant mit der Inanspruchnahme von Gentests verbunden.

Einschränkungen

  • Monozentrische Studie.