USA: Jeder 8. Todesfall im produktiven Alter durch Alkohol
- Michael Simm
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
Jeder 8. Todesfall bei Menschen zwischen 20 und 64 Jahren war in den USA in den Jahren 2015 – 2019 auf die Folgen des Alkoholkonsums zurückzuführen. Eine methodische divergierende frühere Schätzung hatte für die Jahre 2006 bis 2010 eine Alkohol-bedingte Mortalität von 10 % ermittelt.
Hintergrund
Der Konsum von Alkohol ist eine der führenden vermeidbaren Todesursachen, sowohl in den USA als auch in Deutschland. In den USA hätten sich die Raten der Todesfälle, die vollständig auf Alkoholkonsum beruhen, in der vergangenen Dekade erhöht, vermuten die Autoren.
Design
Bevölkerungsbasierte Querschnittsstudie zur Ermittlung des jährlichen Durchschnittswertes für Alkohol-bedingte Todesfälle unter Einwohnern der USA in den Jahren 2015 bis 2019. Die Datengrundlage bildete der tägliche Alkoholkonsum, den 2.089.287 Teilnehmer des Behavioral Risk Factor Surveillance Systems angegeben hatten, und der anhand der nationalen Pro-Kopf Verkäufe von Alkohol nach oben adjustiert wurde. Die Mortalitätsdaten wurden dem National Vital Statistics System entnommen.
Ergebnisse
- Im Studienzeitraum gab es in der untersuchten Altersgruppe durchschnittlich 694.660 Todesfälle; 2 Drittel davon waren Männer.
- Geschätzt 89.697 Todesfälle (12,9 %) pro Jahr waren auf exzessiven Alkoholkonsum zurückzuführen. Der Anteil unter Männern betrug 15,0 %, und unter Frauen 9,4 %.
- In der Altersklasse von 20 – 49 Jahren wurden 20,3 % aller Todesfälle dem Alkohol zugeschrieben.
- Die häufigsten Todesursachen waren in der Gesamtpopulation Alkoholische Leberkrankheit, „andere Vergiftungen“ und Verkehrsunfälle. In der Altersgruppe von 20 – 49 Jahren waren bei beiden Geschlechtern „andere Vergiftungen“ am häufigsten.
- Zwischen den einzelnen Bundesstaaten gab es große Unterschiede der Alkohol-bedingten Todesrate. Sie war in Mississippi mit 9,3 % am niedrigsten, und in New Mexiko mit 21,7 % am höchsten.
Klinische Bedeutung
Jede 8. Person in den USA verstirbt dieser Untersuchung zufolge in den produktivsten Lebensjahren an den Folgen des Alkoholkonsums, in der Altersklasse von 20 – 49 Jahren ist es sogar jeder 5. „Diese Schätzungen könnten konservativ sein, da möglicherweise nicht alle Alkohol-bedingten Todesfälle erkannt werden“, fügen die Autoren hinzu. Ihre Rezepte dagegen lauten: Erhöhung der Alkohol-Steuer, Reduktion der Verkaufsstellen, Alkohol-Tests und Kurzinterventionen.
Finanzierung: Teilweise durch Centers for Disease Control and Prevention (CDC).
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