Kernbotschaften
Mit Ausdauersport können ältere Menschen Herz und Gefäße schützen. Für die Prävention von Stürzen und Frakturen ist vor allem ein gezieltes Training von Muskulatur, Gleichgewicht und Beweglichkeit hilfreich. Anlässlich des Tags der älteren Generation am 1. Oktober 2018 geben die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) konkrete Tipps zur Sturzprävention.
Hintergrund
Bereits ab dem 50. Lebensjahr nehmen Balance, Muskelkraft, Ausdauer und Beweglichkeit ab, so dass mit zunehmendem Alter das Risiko steigt, zu stürzen und sich zu verletzen. Jeder Dritte über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr, bei den über 80-Jährigen sogar fast jeder Zweite. Laut Robert Koch-Institut passieren mehr als die Hälfte der Sturzunfälle bei Personen ab 60 Jahre zu Hause oder in der unmittelbaren Umgebung, zum Beispiel im Garten oder in der Garage. Prävention ist zwar möglich, aber dennoch werden derzeit in Deutschland jährlich mehr als 400.000 ältere Menschen im Krankenhaus behandelt, häufig wegen einer Hüftfraktur. „Die häufigsten Ursachen sind eine schwache Muskulatur und Probleme mit der Balance. Aber auch Seh- und Höreinschränkungen oder Medikamente, die die Reaktionsfähigkeit einschränken, tragen dazu bei“, sagt DGU-Präsident Professor Dr. Joachim Windolf, Direktor der Klinik für Unfall- und Handchirurgie der Universitätsklinik Düsseldorf.
Empfehlungen zur Prävention
Um Verletzungen durch Stürze zu vermeiden, ist es wichtig, auch im Alter eine gute körperliche Fitness zu erhalten. „Schon mit einem einfachen Gleichgewichts- und Krafttraining kann die Sturzgefahr erheblich gemindert werden“, erklärt Professor Dr. Clemens Becker, Leiter der Bundesinitiative Sturzprävention und Chefarzt der Abteilung für Geriatrie und Klinik für Geriatrische Rehabilitation des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart.
Generell ist jede Art von Aktivität und Bewegung sinnvoll, auch wenn es sich dabei nicht um ein spezielles Training handelt. Beispiele sind etwa Spazierengehen und Wandern, Treppensteigen und Tanzen. Hilfreich sind zudem tägliche Balanceübungen, zum Beispiel auf einem Bein stehen und Zähne putzen, sowie Kraftübungen, etwa wiederholt gegen eine Wand drücken (Wandliegestütz). „Entscheidend ist es, aktiv zu bleiben“, betont Professor Dr. Ulrich Liener, Leiter der DGU-Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie und Leiter der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Marienhospital Stuttgart.
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