Uganda meldet neun weitere Ebola-Fälle in der Hauptstadt
- Andrea Hertlein
- Medizinische Nachrichten
Kernbotschaften
Im ostafrikanischen Uganda ist die Zahl neuer Infektionen mit dem Ebola-Virus über das Wochenende weiter stark angestiegen. Wie Gesundheitsministerin Jane Ruth Aceng per Twitter mitteilte, wurden in der Hauptstadt Kampala weitere neun Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Zahl der Erkrankten in Kampala sei somit auf 14 gestiegen.
Ausbruch könnte außer Kontrolle geraten
Insgesamt haben sich nach offiziellen Angaben seit Beginn des Ausbruchs in Uganda vor gut einem Monat mehr als 80 Menschen mit dem Virus infiziert. 28 Menschen seien seitdem gestorben, sagte Aceng. Vor neun Tagen hatte die Regierung noch von 58 Infizierten und 17 Todesfällen gesprochen. Die Befürchtung wächst, dass der Ausbruch außer Kontrolle geraten könnte, weil immer mehr Fälle in der Hauptstadt gemeldet werden. In den beiden am stärksten betroffenen Bezirken, Mubende und Kassanda, wurden bereits Mitte Oktober eine nächtliche Ausgangssperre und ein Ausreiseverbot verhängt.
Der Ausbruch war bekannt geworden, nachdem ein 24-jähriger Mann Ende September gestorben war. Nach seinem Tod wurde bei dem Patienten die seltene Sudan-Variante des Virus nachgewiesen, für die es bislang noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Anders als für den Zaire-Stamm, der für Ausbrüche in Kongo-Kinshasa und Westafrika in den vergangenen Jahren verantwortlich war. Die Nichtverfügbarkeit von Impfstoffen wird laut ECDC eine zusätzliche Herausforderung bei der Bekämpfung dieses Ausbruchs darstellen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus räumte indessen kürzlich ein, dass „klinische Studien mit Impfstoffkandidaten innerhalb weniger Wochen beginnen könnten.
UNHCR kann kaum helfen
Indessen teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) der Deutschen Presseagentur (DPA) am Montag mit, dass es Uganda gerne unterstützen würde, aber eine ausreichende Hilfe im Kampf gegen die Ebolaepidemie nicht möglich sei. Als Grund gibt das UNCHR „finanzielle Engpässe“ an. Das Flüchtlingswerk sei nach eigenen Angaben nicht in der Lage, genügend Seife und Hygieneartikel zu beschaffen.
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