Typ-2-Diabetes: Metaanalyse bestätigt Risiken der Sulfonylharnstoffe

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Im Vergleich zu glukosesenkenden Medikamenten mit geringerem hypoglykämischen Potenzial gab es bei Sulfonylharnstoffen bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes (T2D) eine höhere Wahrscheinlichkeit für Gesamtmortalität, schwere unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse (MACE), Myokardinfarkt (MI) und Hypoglykämie.
  • Von den einzelnen Sulfonylharnstoffen ist Glimepirid möglicherweise am sichersten.

Warum das wichtig ist

  • Sulfonylharnstoffe sind kostengünstig und senken den Glukosespiegel effektiv, verursachen jedoch eine Hypoglykämie.
  • Die Verfügbarkeit neuerer Medikamente mit niedrigem Hypoglykämiepotenzial hat die Debatte über die Anwendung von Sulfonylharnstoffen verstärkt.
  • Frühere Metaanalysen zur Untersuchung der Sicherheit von Sulfonylharnstoffen haben widersprüchliche Ergebnisse geliefert.

Studiendesign

  • Systematische Überprüfung und Metaanalyse von 31 randomisierten kontrollierten Studien mit 26.204 Teilnehmern mit T2D, die Sulfonylharnstoffe mit aktiven Vergleichsmedikamenten wie Metformin, Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitoren, Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitoren und/oder Glukagon-ähnlichen Peptid-1-Rezeptoragonisten verglichen.
  • Finanzierung: Estonian Ministry of Education and Research

Wesentliche Ergebnisse

  • Sulfonylharnstoffe waren mit einem Anstieg der Gesamtmortalität (OR: 1,32; 95 %-KI: 1,00–1,75) und der MACE (OR: 1,32; 95 %-KI: 1,07–1,61) assoziiert.
  • In den Studien mit niedrigem Verzerrungspotenzial betrugen die ORs 1,79 (95 %-KI: 1,12–2,86) und 1,71 (95 %-KI: 1,28–2,29).
  • Glipizid wies das höchste Gesamtmortalitätsrisiko auf (OR: 1,99; 95 %-KI: 1,25–3,18).
  • Kein erhöhtes Gesamtmortalitätsrisiko wurde mit Glimepirid (OR: 1,06; 95 %-KI: 0,59–1,91), Glibenclamid (OR: 0,95; 95 %-KI: 0,58–1,56) oder Gliclazid (OR: 1,44; 95 %-KI: 0,55–3,74) beobachtet.
  • Insgesamt erhöhten Sulfonylharnstoffe das Risiko für einen tödlichen/nicht-tödlichen MI (OR: 1,67; 95 %-KI: 1,17–2,38), nicht jedoch für einen Schlaganfall, ein akutes Koronarsyndrom oder eine Herzinsuffizienz.
  • Das OR für eine schwere Hypoglykämie betrug 5,24 (95 %-KI: 4,20–6,55).

Einschränkungen

  • Der Suchzeitraum endete 2015.
  • Kovariaten wie die Behandlungsumstände, das Alter, der BMI und die Dosis wurden nicht beurteilt.
  • Kleine Ereigniszahlen