Traumabedingte intrakranielle Hypertonie: Kompromiss bei dekompressiver Kraniektomie
- Kolias AG & al.
- JAMA Neurol
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Nach 24 Monaten wiesen Patienten mit therapierefraktärer traumabedingter intrakranieller Hypertonie, die im Vergleich zur medikamentösen Standardversorgung mit einer chirurgischen Dekompression behandelt wurden, eine anhaltende Reduktion der Mortalität, jedoch eine höhere Morbidität auf.
Warum das wichtig ist
- Die Ergebnisse können die Beratung und die Entscheidungsfindung in Bezug auf eine Behandlung unterstützen.
Wesentliche Ergebnisse
- Nach 24 Monaten waren 33,5 % der Operationsgruppe verstorben, verglichen mit 54,0 % der Medikamentengruppe.
- Die Wiederherstellungsergebnisse waren unterschiedlich (p = 0,001).
- Operationsgruppe vs. Medikamentengruppe (absolute Differenz; 95 %-KI):
- Geringere Mortalität (-20,5 %; -30,8 % bis -10,2 %)
- Höhere Morbidität:
- Vegetativer Zustand (4,3 %; 0,0–8,6 %)
- Niedrige schwere Beeinträchtigung (2,2 %; -5,4 % bis 9,8 %)
- Höhere schwere Beeinträchtigung (6,5 %; 1,8–11,2 %)
- Niedrige mittlere Beeinträchtigung (4,7 %; -0,9 % bis 10,3 %)
- Höhere mittlere Beeinträchtigung (2,8 %; -4,2 % bis 9,8 %)
- Die Gruppen waren in Bezug auf die geringere und obere gute Erholung ähnlich.
- Die Wahrscheinlichkeit einer Netto-Verbesserung (≥ 1 Grad) des Ergebnisses zwischen 6 und 24 Monaten war in der Operationsgruppe doppelt so hoch wie in der Medikamentengruppe (30,4 % vs. 14,5 %; p = 0,001).
Studiendesign
- Vordefinierte sekundäre Analyse einer internationalen randomisierten kontrollierten Studie zum Vergleich einer dekompressiven Kraniektomie mit der medikamentösen Standardversorgung bei 408 Patienten mit therapierefraktärer traumabedingter intrakranieller Hypertonie (> 25 mmHg; RESCUEicp).
- Hauptergebnis: Erholung (laut „Glasgow Outcome Scale Extended“)
- Finanzierung: Medical Research Council
Einschränkungen
- Ein großer Anteil der Medikamentengruppe erhielt letztendlich eine Kraniektomie.
- Die Ergebnisse könnten bei Anwendung anderer Ergebnisskalen abweichen.
- Langzeitdaten für Kranioplastik wurden nicht erfasst.
- Studie bewertete Kraniektomie als letzte Interventionsstufe.
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