Trastuzumab deruxtecan: Erste Ergebnisse der Phase-3-Studie DESTINY zum HER2+mBrustkrebs

  • Michael Simm
  • Medizinische Nachrichten
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Kernbotschaften

Trastuzumab deruxtecan ist ein Konjugat aus einem Anti-HER2-Antikörper und einem Topoisomerase-I-Inhibitor, der in der DESTINY-Breast03-Studie mit mehr als 500 Patientinnen als Zweitlinie beim metastasierten Mamma-Karzinom mit der etablierten Substanz Trastuzumab emtansin verglichen wurde. Nach 12 Monaten hatten 94,1 versus 85,9 % der Patientinnen überlebt, das progressionsfreie Überleben war mit 75,8 % unter Trastuzumab deruxtecan mehr als doppelt so hoch.

Hintergrund

Patientinnen mit HER2-positivem, metastasiertem Brustkrebs, deren Erkrankung nach einer Kombinationstherapie aus Anti-HER2-Antikörpern und einem Taxan fortschreitet, erhalten derzeit standardmäßig das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab emtansin. Die relative Wirksamkeit und Verträglichkeit im Vergleich zu einem anderen Vertreter dieser Medikamentenklasse - Trastuzumab deruxtecan – wurde in der Phase-3-Studie DESTINY-Breast03 untersucht, deren erste Interims-Analyse nun vorliegt.

Design

Offene Vergleichsstudie der beiden Wirkstoffe mit 524 Patientinnen aus 15 Ländern, die zuvor Trastuzumab und ein Taxan erhalten hatten.

Ergebnisse

  • Der primäre Endpunkt der Studie war der Anteil der Patientinnen, die nach 12 Monaten noch ohne Krankheitsprogression am Leben waren. Er betrug unter Trastuzumab deruxtecan 75,8 % (95%-Konfidenzintervall 69,8 – 80,7) gegenüber 34,1 % (95%-KI 27,7 – 40,5) mit Trastuzumab emtansin. Das Chancenverhältnis HR betrug 0,28 und war bei einem 95%-KI von 0,22 – 0,37 hochsignifikant (P < 0,001).
  • Der Anteil überlebender Patientinnen betrug nach 12 Monaten 94,1 versus 85,9 %. Dies entspricht einer HR von 0,55, die präspezifizierte Signifikanzgrenze war aber noch nicht erreicht.
  • Die Gesamt-Ansprechrate war mit Trastuzumab deruxtecan mehr als doppelt so hoch (79,7 versus 34,2 %).
  • Dem Wirkstoff zugeordnete Nebenwirkungen traten unter Trastuzumab deruxtecan mit 98,1 gegenüber 86,6 % häufiger auf; bei Nebenwirkungen der Schweregrade 3 oder 4 war das Verhältnis 45,1 zu 39,8 %.
  • Besonders auffällig waren interstitielle Lungenerkrankungen oder Pneumonitis bis maximal Schweregrad 3, die bei 10,5 % der Patientinnen unter Trastuzumab deruxtecan auftraten (Trastuzumab emtansin: 1,9 %).

Klinische Bedeutung

Nach 12-monatiger Beobachtungszeit war das Sterbe- und Progressionsrisiko mit Trastuzumab deruxtecan erheblich geringer als mit der Standardtherapie. Aus den bisher vorliegenden Daten schließen die Autoren auf einen Vorteil beim medianen progressionsfreien Überleben von 1,5 Jahren. Beim Gesamtüberleben trennten sich die Kurven bereits früh, eine statistisch signifikante Differenz war aber noch nicht erreicht. Aktuell würden noch 407 Patientinnen nachverfolgt, teilten die Autoren mit.

Finanzierung: Daiichi Sankyo und AstraZeneca.