TI-Fehler sorgen für Frust bei Niedergelassenen

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Berlin (pag) – Immer mehr Niedergelassene berichten von der Fehleranfälligkeit der Telematikinfrastruktur (TI). 50 Prozent der befragten Praxen haben mindestens wöchentlich mit Fehlern bei der TI-Nutzung zu kämpfen; der Anteil derer mit täglichen Störungen hat sich mit 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr sogar verdoppelt. So lautet ein Ergebnis der Befragung für das Praxisbarometer Digitalisierung 2021.

Das IGES Institut hat die Erhebung im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durchgeführt. 2.836 Ärzte und Psychotherapeuten nahmen daran teil.

Zentrale Ergebnisse: Fast zwei Drittel der Befragten schätzen die Fehleranfälligkeit als starkes Hemmnis für die Digitalisierung im Gesundheitswesen ein. Auch ein ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis digitaler Anwendungen hat für 65 Prozent starke negative Auswirkungen. Etwas mehr als die Hälfte der Praxen bemängelt zudem die fehlende Nutzerfreundlichkeit – im Vergleich zu 2020 ganze 14 Prozent mehr.

„Die Ergebnisse des Praxisbarometers Digitalisierung lassen sich mit einem Wort zusammenfassen: Ernüchterung“, sagt Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender KBV-Vorstandsvorsitzender. Das sei besonders deshalb tragisch, weil der Großteil der Ärzteschaft der Digitalisierung gegenüber eigentlich positiv eingestellt ist und sich durch sie Vorteile für die Versorgung erhofft. „Voraussetzung für die Akzeptanz ist aber, dass neue Anwendungen den Praxisalltag erleichtern und die Patientenversorgung verbessern. Der Nutzen ist entscheidend“, ergänzt Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel. Dieser Nutzen sei im letzten Jahr aber immer seltener erkennbar gewesen. Die Folge: zunehmender Frust in den Praxen.

Die KBV zieht folgende Schlussfolgerung aus der Befragung: Nur umfassend im Feld getestete digitale Anwendungen dürfen flächendeckend in die Versorgung übernommen werden. 

Zum Kurzbericht „Praxisbarometer Digitalisierung 2021“.