Thorakale Weichgewebssarkome bei Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium
- Helga Gutz
- Clinical Summary
Hintergrund
- Weichgewebssarkome des Thorax sind seltene, aber zunehmende Malignitäten bei Überlebenden von Brustkrebs und haben eine schlechte Prognose.
- Inzidenz und Risikofaktoren wurden bisher wenig Beachtung geschenkt.
Erkenntnis
- Die kumulative 10-Jahres-Inzidenz von thorakalen Weichgewebssarkomen lag laut einer retrospektiven Kohorte von US-amerikanischen Brustkrebsüberlebenden bei 0,21%.
- Die Strahlentherapie ist der wichtigste Risikofaktor für thorakale Weichgewebssarkome, zusammen mit brusterhaltenden Operationen und einer Vorgeschichte von Bluthochdruck oder Diabetes.
Warum das wichtig ist
- Dies ist eine der ersten Studien zu behandlungsbedingten thorakalen Weichgewebssarkomen bei Brustkrebsüberlebenden in 2 US-Kohorten.
- Der Zusammenhang mit Diabetes und Bluthochdruck rechtfertigt die Erforschung von Präventionsmaßnahmen.
Studiendesign
- Retrospektive Kohorte von 2 US-Datenbanken: 15.940 Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium aus der Kaiser Permanente (KP)-Datenbank und 457.300 solcher Fälle aus der Surveillance, Epidemiology and End Results (SEER)-Datenbank (1992-2016).
- Primärer Endpunkt: thorakales Weichgewebssarkom.
- Finanzierung: NIH; andere.
Wesentliche Ergebnisse
- KP-Kohorte
- Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 9,3 Jahren.
- Die kumulative Inzidenz von Thoraxgewebesarkomen bei Überlebenden von Brustkrebs im Frühstadium betrug 0,1%. Der vorherrschende Typ war das Angiosarkom (11 von 19 Fällen).
- 94,7% der thorakalen Weichgewebssarkome traten bei Frauen auf, die mit Strahlentherapie behandelt wurden.
- Strahlentherapie war im Vergleich zu keiner Bestrahlung mit einem 8-fachen Anstieg des Risikos verbunden, an einem thorakalen Weichgewebssarkom zu erkranken (relatives Risiko [RR] 8,1; 95% KI 1,1-60,4).
- Es wurde kein Zusammenhang mit der vorgeschriebenen Bestrahlungsdosis, der Fraktionierung oder dem Boost beobachtet.
- Bluthochdruck und Diabetes in der Vorgeschichte waren im Vergleich zu keinem Bluthochdruck in der Vorgeschichte (RR 4,8; 95% KI 1,3-17,6) bzw. keinem Diabetes in der Vorgeschichte (RR 5,3; 95% KI 1,4-20,8) jeweils mit einem etwa 5-fachen Anstieg des Risikos für ein thorakales Weichgewebssarkom verbunden.
- Die Sterblichkeitsrate bei Angiosarkomen (die häufigste Form des thorakalen Weichgewebssarkoms) lag während der Nachbeobachtung bei 54,5% (5-Jahres-OS von 42%).
- SEER-Kohorte
- Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 8,3 Jahren.
- Die kumulative 10-Jahres-Inzidenz von thorakalen Weichgewebssarkomen bei Überlebenden von frühem Brustkrebs betrug 0,21%.
- 77,9% der Fälle traten nach einer Strahlentherapie auf.
- Strahlentherapie war im Vergleich zu keiner Bestrahlung mit einem 3-fachen Anstieg des Risikos verbunden, an einem thorakalen Weichgewebssarkom zu erkranken (RR 3,0; 95% KI 2,4-3,8).
- Eine brusterhaltende Operation plus Strahlentherapie war gegenüber einer Mastektomie plus Strahlentherapie mit einem fast doppelt so hohen Risiko verbunden, an einem Angiosarkom zu erkranken, der vorherrschenden Form des thorakalen Weichgewebssarkoms (RR 1,9; 95% KI 1,1-3,3) .
Einschränkungen
- Retrospektives Beobachtungsdesign.
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