Therapieadhärenz und -beibehaltung bei neu diagnostizierten HIV-Patienten an Erfahrung mit Ärzten und an Stressfaktoren im Lebensalltag geknüpft

Erkenntnis

Neu diagnostizierte HIV-Patienten, die weniger intitiale positive Erfahrungen mit Klinik-Ärzten gemacht und mehr Stressfaktoren im Lebensalltag haben, werden wahrscheinlich innerhalb von 6–12 Monaten Lost-to-Follow-Up (LTFU) sein.

Warum das wichtig ist

Beim ersten, für die antiretrovirale Therapie erforderlichen Besuch der Patienten sollte nach deren bisherige Erfahrungen mit der Versorgung, deren Erwartungen und deren persönlichen Stressfaktoren im Lebensalltag gefragt werden, um deren Therapieadhärenz und -beibehaltung zu verbessern und geeignete Dienste für psychische Gesundheit, soziale Fürsorge oder Patienten-Navigation festzustellen.

Wesentliche Ergebnisse

450 Patienten, mittleres Alter: 38,5 Jahre, 72,4 % männlich, 34,4 % neu diagnostiziert
54,2 % nicht-hispanische Schwarze, 30,7 % hispanisch
Mittlere Scores der Erfahrungen der Patienten:
- 6 Monate: 8,60 bei LTFU vs. 8,98 nicht LTFU; p = 0,011
- 12 Monate: 8,43 bei LTFU vs. 8,98 nicht LTFU; p = 0,001
Dichotomisierte Scores bei LTFU für diejenigen, die beste Erfahrungen mit Anbietern angaben: aOR: 0,866 mit p = 0,038 nach 6 Monaten; aOR: 1,263 mit p = 0,029 nach 12 Monaten
LTFU bei Patienten, die mehr Stressfaktoren im Lebensalltag angaben: mittlerer Score für Veränderungen im Leben: 129 vs. 100 (nicht LTFU) nach 6 Monaten; 136 vs. 101 nach 12 Monaten
Multivariate Analyse: LTFU bei Patienten mit höherer Belastung durch stresserzeugende Lebensereignisse: aOR: 1.232 mit p = 0,037 nach 6 Monaten; aOR: 1.263 mit p = 0,029 nach 12 Monaten

Studiendesign

Prospektive Kohortenstudie zur Beurteilung der Auswirkungen anfänglicher Erfahrungen US-amerikanischer Patienten mit Ärzten und von Stressfaktoren im Lebensalltag auf die LTFU-Rate im ersten Jahr der HIV-Versorgung
Finanzierung: Houston VA Center for Innovations in Quality, Effectiveness, and Safety; Harris Health System

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