Testosteronbehandlung bei Hypogonadismus erhöht kurzfristiges kardiovaskuläres Risiko nicht
- Hudson J & al.
- Lancet Healthy Longev
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Bei Männern mit Hypogonadismus scheint eine kurzfristige Testosteronbehandlung das Risiko für kardiovaskuläre oder zerebrovaskuläre Ereignisse nicht zu erhöhen.
- Langfristige Effekte, falls vorhanden, sind nicht bekannt.
- In einem Editorial wird angeraten, die Ergebnisse der 5-Jahres-Studie TRAVERSE abzuwarten, bevor eine Testosterontherapie generell eingeführt wird.
Warum das wichtig ist
- Testosteron hat eine Vielzahl potenziell gegensätzlicher Einflüsse auf das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.
- Einige Studien, die angeblich ein höheres Risiko nachweisen, wurden wegen ihres Designs kritisiert, und andere Studien waren nicht ausreichend aussagekräftig.
- Die Metaanalyse schließt ein Set individueller Patientendaten (IPD) mit ein.
Wesentliche Ergebnisse
- Insgesamt geringes Risiko für Verzerrungen
- Mittlere Nachbeobachtung: 9,5 Monate (Bereich: 12 Wochen–3 Jahre)
- Mittleres Alter: 65 Jahre
- 17 Studien (n = 3.431) lieferten IPD.
- Testosteron vs. Placebo, Analyse nur mit IPD:
- Tod: 0,4 % vs. 0,8 %; OR: 0,46 (95 %-KI: 0,17–1,24); p = 0,13
- Kardiovaskuläre oder zerebrovaskuläre Ereignisse: 7,5 % vs. 7,2 %; OR: 1,07 (95 %-KI: 0,81–1,42); p = 0,62
- Testosteron vs. Placebo, Analyse mit IPD und Studien ohne IPD:
- Die Sterberate war ähnlich wie bei der reinen IPD-Analyse.
- Ereignisrate: OR: 0,35 (95 %-KI: 0,12–1,01)
Studiendesign
- Systematische Überprüfung und Metaanalyse, einschließlich IPD, von 35 randomisierten kontrollierten Studien (n = 5.601)
- Die Studien verglichen eine ≥ 3-monatige Testosteronbehandlung mit Placebo.
- Ergebnisse: Mortalität, kardiovaskuläre oder zerebrovaskuläre Ereignisse
- Finanzierung: National Institute for Health Research
Einschränkungen
- Nicht genügend Todesfälle zur Beurteilung der Mortalitätsrisiken
- Langzeit-Sicherheitsdaten waren nicht verfügbar.
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