Tabakexposition erhöht das Brustkrebsrisiko

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Eine Exposition gegenüber Tabak, ob durch aktives oder passives Rauchen, erhöht das Risiko für Brustkrebs um etwa 15% im Vergleich zu keiner Rauchexposition, so eine Metaanalyse mit mehr als 2,3 Millionen Teilnehmern.
  • Das Risiko ist bei prämenopausalen Frauen am größten.

Warum das wichtig ist

  • Frauen, besonders wenn sie in der Prämenopause sind, sollte vom aktiven Rauchen (eigenes Rauchen) wie auch vom Passivrauchen (Rauchen durch ihre Mitbewohner) abgeraten werden.

Studiendesign

  • Metaanalyse von 77 Studien mit insgesamt 2.326.987 Teilnehmern nach einer Suche in den Datenbanken PubMed, EBSCO, Web of Science und Cochrane Library.
  • Bei 24 der 77 Studien handelte es sich um Kohortenstudien, während 53 zu den methodisch schwächeren Fall-Kontroll-Studien zählten.
  • Nur 2 der 77 Studien schlossen Männer ein.
  • Primärer Endpunkt war eine Brustkrebserkrankung.
  • Finanzierung: keine offengelegt.

Wesentliche Ergebnisse

  • Aktives Rauchen (im Vergleich zu Nichtrauchen) erhöhte das Risiko für Brustkrebs um 15% (OR 1,15; P<0,001); insbesondere bei Frauen in der Prämenopause erhöhte sich das Risiko um 24% (OR 1,24; P<0,001). (Die Odds Ratio [OR] ist die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses in einer Population verglichen mit der Wahrscheinlichkeit in einer Kontrollpopulation.)
  • Passivrauchen (im Vergleich zu keiner Passivrauchexposition) erhöhte das Brustkrebsrisiko um 17% (OR 1,17; P<0,001); bei prämenopausalen Frauen war der Anstieg mit 29% besonders hoch (OR 1,29; P<0,001).
  • Aktives Rauchen (im Vergleich zu Nichtrauchen) erhöhte das Risiko für Östrogenrezeptor-positiven Brustkrebs um 13% (OR 1,13; P<0,001), aber es erhöhte nicht das Risiko für andere Brustkrebs-Subtypen.
  • Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, stieg mit zunehmender Dauer und Intensität des Rauchens, dargestellt durch die sogenannten Packungsjahre.
    • <10 Packungsjahre Rauchen (vs. Niemalsrauchen) erhöhte das Brustkrebsrisiko um 5% (OR 1,05; P=0,005).
    • >40 Packungsjahre Rauchen (vs. Niemalsrauchen) erhöhte das Brustkrebsrisiko um 17% (OR 1,17; P<0,001).
  • Rauchen vor der ersten Entbindung erhöhte das Brustkrebsrisiko um 22% (OR 1,22; P<0,001), während Rauchen nach der ersten Entbindung das Brustkrebsrisiko nur um 8% erhöhte (OR 1,08; P<0,001).

Einschränkungen

  • Alle Studien waren Beobachtungsstudien.
  • Mögliche Verzerrung der Erinnerung an die Rauchexposition durch Fragebögen anstelle von Interviews.