Studie spricht für primäre Tumorresektion bei neuroendokrinem Magenkarzinom im Stadium IV

  • Li Z & al.
  • Front Oncol

  • Petra Kittner
  • Clinical Summary
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Die Ergebnisse einer neuen Studie, die in Frontiers in Oncology veröffentlicht wurde, legen nahe, dass Patienten mit neuroendokrinem Magenkarzinom (GNEC) plus Fernmetastasen eine primäre Tumorresektion (PTR) angeboten werden sollte, da diese im Vergleich zu einer nicht durchgeführten Operation das Überleben verbessert.

Die retrospektive Studie analysierte Daten von Patienten mit GNEC im Stadium IV, die zwischen 2000 und 2018 diagnostiziert wurden. Die Patienten wurden in eine PTR- und eine Nicht-PTR-Gruppe eingeteilt.

Insgesamt wurden 126 geeignete Patienten ermittelt. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 79 Monate. Das Durchschnittsalter bei Diagnose war 62,9 Jahre. 44 Patienten unterzogen sich einer PTR (34,9%); 82 Patienten wurden nicht operiert (65,1%).

Die häufigste Lokalisation des Primärtumors war das obere Magendrittel (43,7%). Im distalen Magen gelegene Tumoren wurden häufiger reseziert, möglicherweise weil die Operation in diesem Bereich als einfacher und komplikationärmer gilt.

52 (41,3%) Patienten hatten mehr als eine Fernmetastase. Am häufigsten traten Fernmetastasen im Ovar/Peritoneum (64,3%), in der Leber (35,7%) und in Fernlymphknoten (31,0%) auf.

Während der Nachbeobachtung gab es 100 Todesfälle (79,4%). Das OS war bei diesen Patienten generell schlecht (11 Monate). Das 1-Jahres- und 3-Jahres-OS betrug 40,7% bzw. 17,5%, jedoch war die PTR mit einem besseren OS als keine PTR verbunden (12 vs. 6 Monate; p=0,010).

Die 1-Jahres- und 3-Jahres-OS-Raten betrugen 43,8% bzw. 34,5% bei Patienten, die sich einer PTR unterzogen, gegenüber 27,9% bzw. 6,5% bei Patienten, die nicht operiert wurden.

Das mediane krebsspezifische Überleben (CSS) betrug 12 Monate bei Patienten, die sich einer PTR unterzogen, und 6 Monate bei denjenigen ohne PTR. Die 1-Jahres-CSS-Raten für Patienten mit oder ohne PTR betrugen 45,1% und 27,9%, während die 3-Jahres-Raten 37,0% bzw. 6,5% betrugen.

In der Regressionsanalyse erwies sich die PTR als unabhängiger Faktor für ein verbessertes OS (aHR 0,305; 95% KI 0,196-0,475) und CSS (aHR 0,278; 95% KI 0,171-0,452) nach dem Auftreten von Fernmetastasen in dieser Patientengruppe.

Den Autoren zufolge zeigen die Ergebnisse, dass die chirurgische Behandlung des Primärtumors mit oder ohne zusätzliche Resektion von Fernmetastasen mit einer besseren Prognose verbunden war, und dass die PTR die Prognose von Patienten mit GNEC im Stadium IV verbessern könnte, unabhängig von Oligo- oder Multiorgan-Fernmetastasen.