Studie sieht dramatische Verbesserung beim Management deutscher COVID-19-Patienten

  • Michael Simm
  • Studien – kurz & knapp
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Kernbotschaften

Im Verlauf des Jahres 2020 hat sich der Anteil von stationären COVID-19-Patienten, die auf die Intensivstation mussten, deutlich verringert. Dies war ein Schlüsselfaktor bei der Vermeidung eines nicht mehr beherrschbaren Mangels an Betten.

Hintergrund

Angesichts der COVID-19-Pandemie sind die Behandlungskapazitäten und -erfolge in der Intensivmedizin von enormer Bedeutung. Die Wirksamkeit der therapeutischen Maßnahmen, die zwischen der 1. und 2. Welle auch im Vorfeld eingeführt wurden, könnte sowohl die Rate der intensivmedizinisch behandelten Patienten, als auch die Resultate der Behandlung beeinflusst haben.

Design

Berichterstattung und Analyse zu Aufnahmen und Mortalitätstrends bei COVID-19-Patienten während der 1. und 2. Welle in allen deutschen Krankenhäusern anhand der Daten des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus [InEK].

Ergebnisse

  • Während des Jahres 2020 sank der Anteil der intensivmedizinisch behandelten COVID-19-Patienten beständig von 30 % bis zur Kalenderwoche 23 auf 14 % in den KW 49 -52, was einer Abnahme um mehr als die Hälfte entspricht
  • Der Prozentsatz derjenigen, die auf der Intensivstation mechanisch beatmet werden mussten, sank ebenfalls, und zwar von 64 auf 54. Dies entsprach einem Anteil von 19 bzw. 8 % aller hospitalisierten COVID-19-Patienten.
  • In der 2. Welle (etwa ab KW 42) nahm die absolute Zahl der Patienten, die auf der Intensivstation mechanisch beatmet werden mussten, beständig zu und verdoppelte sich annähernd im Vergleich zur 1. Welle.
  • Die Mortalität der mechanisch beatmeten Patienten auf der Intensivstation blieb über den gesamten Zeitraum mit mehr als 50 % unverändert. Beim durchschnittlichen Alter der Überlebenden gab es kaum Veränderungen. Wer auf der Intensivstation nicht beatmet werden musste, hatte eine vergleichsweise gute Prognose. Die Mortalität lag in dieser Gruppe, je nach KW, bei 10 – 38 %.

Klinische Bedeutung

Die Analyse weise eindeutig auf eine dramatisch verbesserte Versorgung der COVID-19-Patienten hin, schreiben die Autoren. Für die Intensivpatienten sei dies nicht der Fall gewesen, deshalb müsse die Behandlung im Vorfeld verbessert werden. Die positiven Veränderungen führen die Autoren auf bessere Algorithmen bei der Entscheidung zur Beatmung zurück, sowie hauptsächlich auf den frühen Einsatz von Dexamethason.

Finanzierung: Keine direkte Förderung der Berichterstattung.