Studie listet die Nebenwirkungen von Checkpoint-Inhibitoren

  • Michael Simm
  • Medizinische Nachrichten
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Kernbotschaft

Die Auswertung von 125 Studien mit mehr als 20.000 Patienten zeichnet ein detailliertes Bild der Nebenwirkungen verschiedener Checkpoint-Inhibitoren. Die Inzidenz schwerer Nebenwirkungen liegt bei 14 %.

Hintergrund

Die „Enttarnung“ von Tumorzellen durch Inhibitoren der Moleküle PD-1 (Programmed cell death) und PD-L1 (Programmed cell death ligand) hat sich als erfolgreiches neues Prinzip in der Krebstherapie erwiesen, welches immer häufiger um Einsatz kommt. Für die Nutzung der entsprechenden Medikamente ist ein detailliertes Verständnis der Nebenwirkungen essenziell.

Design

Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse war es, Daten zu Nebenwirkungen von PD-1 – und PD-L1-Inhibitoren aus veröffentlichten Studien zu gewinnen, welche die Nebenwirkungen in Tabellenform auflisteten. Primäres Studienziel war die Inzidenz Behandlungs-verwandter Nebenwirkungen für die unterschiedlichen Medikamente und Krebsarten.

Ergebnisse

  • Aus ursprünglich 5179 Einträgen in den Datenbanken konnten 125 klinische Studien mit zusammen 20.128 Patienten identifiziert werden, die in die quantitative Synthese einflossen.
  • Die untersuchten Wirkstoffe waren: Pembrolizumab (n=49), Nivolumab (46), Atezolizumab (15), Avelumab (9) und Durvalumab (6).
  • Mindestens eine Nebenwirkung berichteten 66 % von 18.610 Patienten in 106 Studien.
  • Eine Nebenwirkung des Schweregrades 3 oder schlimmer berichteten 14 % von 18.715 Patienten aus 110 Studien.
  • Am häufigsten wurden Fatigue (18,26 %), Pruritus (10,61 %) und Diarrhoe (9,47 %) beobachtet; unter den schweren Nebenwirkungen (ab Grad 3) ebenfalls Fatigue (0,89 %), Anämie (0,78 %) und erhöhte AST-Werte (0,75 %).
  • Immunsystem-verwandte Nebenwirkungen – darunter Hepatitis und Pneumonitis – waren zwar selten, in der Tendenz aber stärker ausgeprägt.

Klinische Bedeutung

Die Übersichtsarbeit erweitert das Wissen um die spezifischen Nebenwirkungen von PD-1 – und PD-L1-Inhibitoren. Zusammen mit einem ergänzenden Supplement, das die Autoren online verfügbar gemacht haben, kann die Aufstellung als wichtiger Ratgeber für die klinische Praxis gelten.

Finanzierung: Keine Angaben.