Strenge Einhaltung des Pflegeprozesses reduziert Risiko für diabetisches Fußulkus

  • Meza-Torres B & al.
  • J Diabetes Res

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die strikte Einhaltung der empfohlenen Behandlungsprozesse vor und nach einer diabetischen Fußulzeration kann die Anzahl von Amputationen unterer Extremitäten (LEAs) und Todesfällen bei Personen mit Typ-2-Diabetes (T2D) signifikant reduzieren.
  • Hochrisikopatienten können durch elektronische Krankenakten (EKAs) identifiziert werden.

Warum das wichtig ist

  • Diabetische Fußulzera (DFUs) betreffen jährlich ca. 2,2 % der Patienten mit T2D und sind mit einem erhöhten LEA-Risiko und einer 5-Jahres-Mortalität von 40 % assoziiert.

Studiendesign

  • Retrospektive Kohortenstudie mit 6.845 Personen mit T2D und einem ersten DFU im Zeitraum 2013–2017, deren Daten aus EKAs der Primär- und Sekundärversorgung aus dem schottischen Diabetesregister entnommen wurden.
  • Die 9 Versorgungsprozesse, die mit den nationalen/europäischen Richtlinien übereinstimmen, beinhalten die Beurteilung von:
    • HbA1c,
    • BMI,
    • BD,
    • Raucherstatus,
    • Retinopathie,
    • Albumin im Urin,
    • Kreatinin,
    • Gesamtcholesterin und
    • bisheriges DFU-Risiko.
  • Finanzierung: Europäische Union, NHS Research Scotland / Diabetes Network

Wesentliche Ergebnisse

  • Insgesamt 2.243 (32,7 %) Patienten verstarben oder mussten sich einer großen LEA unterziehen.
  • In einer multivariaten Analyse war der Erhalt aller 9 Versorgungsprozesse vor einer DFU in allen Altersgruppen mit einem geringeren Risiko für LEAs oder den Tod assoziiert (aHR: 0,63; p < 0,001).
  • Signifikante Prädiktoren für eine LEA nach einer DFU umfassten eine hohe Qualität der Fußpflege für alle Altersgruppen (aHR: 3,85; p < 0,001) und eine Wartezeit von > 12 Wochen für die Altersgruppe von ≤ 70 Jahren (aHR: 2,46; p = 0,03).

Einschränkungen

  • Ethnisch homogene Population
  • Retrospektives Design einer Beobachtungsstudie kann Ursache und Wirkung nicht nachweisen.