STIKO-Impfempfehlungen: Was ist neu?
- Andrea Hertlein
- Medizinische Nachrichten
Kernbotschaften
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) hat ihre Impfempfehlungen überarbeitet und im aktuellen Epidemiologischen Bulletin 4/2023 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 2023 jedoch nur wenige Änderungen. Die Neuerungen betreffen die Impfungen gegen Affenpocken, Gelbfieber und Meningokokken.
Affenpocken
Neu hinzugekommen sind die Empfehlungen zur Mpox-Impfung. Demnach sollen Personen mit einem erhöhten Expositions- oder Infektionsrisiko zweimalig mit dem Vakzin Imvanex im Mindestabstand von 28 Tagen geimpft werden. Das gilt sowohl für erwachsene Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig den Partner wechseln als auch für Laborpersonal mit einem beruflichen Expositionsrisiko. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft worden sind, sei laut STIKO eine einmalige Impfung ausreichend.
Gelbfieber
Eine weitere Änderung betrifft die Empfehlung zur Gelbfieber-Impfung. 2013 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dem Gelbfieberimpfstoff eine lebenslange Wirksamkeit bescheinigt. Ausreichende Daten zu einem Impfschutz über zehn Jahre hinaus gibt es jedoch laut STIKO nicht, weshalb eine Nutzen-Risiko-Abwägung zugunsten der Boosterimpfung ausgefallen ist. Vor erneuter oder bei fortgesetzter Exposition sollte deshalb einmalig eine Auffrischimpfung erfolgen, sofern zehn oder mehr Jahre seit der Erstimpfung vergangen sind. Nach erfolgter zweiter Impfung sind keine weiteren Auffrischimpfungen notwendig. Ausnahmen und Besonderheiten zu den Impfabständen gibt es bei bestimmten Personengruppen (Schwangere, Personen mit Immundefizienz, Kinder).
Meningokokken
Die STIKO empfiehlt die Meningokokken-Impfung besonders Kindern und Jugendlichen sowie Personen in Studium oder Ausbildung vor Langzeitaufenthalten in Risikogebieten. Zuvor wurde eine Immunisierung gegen Meningokokken als Reiseimpfung ausschließlich Pilgern nach Mekka und Personen empfohlen, die sich über einen längeren Zeitraum in engem Kontakt mit der Bevölkerung, z.B. medizinisches Personal, Sozialarbeiter, Entwicklungshelfer, Katastrophenhelfer in Meningokokken-Risikogebieten aufhalten. Die Impfung sollte laut STIKO mit Meningokokken-ACWY-Konjugat-Impfstoff und Meningokokken-B-Impfstoff entsprechend den Empfehlungen der Zielländer erfolgen.
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