STIKO aktualisiert Empfehlungen zu COVID-19-Impfung
- Andrea Hertlein
- Medizinische Nachrichten
Kernbotschaften
Zum dritten Mal hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlungen zur Impfung gegen SARS-CoV-2 aktualisiert. Neuerungen betreffen ausser der vorab veröffentlichten Aufhebung der Altersgrenze der AstraZeneca-Vakzine auch Impfempfehlungen zu ehemals infizierten COVID-19-Patienten. Die wissenschaftlichen Begründungen wurden jetzt im Epidemiologischen Bulletin 12/21 veröffentlicht.
Immungesunde Menschen, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben und wieder genesen sind, sollten laut STIKO in Anbetracht des weiterhin bestehenden Impfstoffmangels zunächst nicht geimpft werden. „Die derzeit verfügbaren klinischen und immunologischen Daten belegen eine Schutzwirkung für mindestens 6 bis 8 Monate nach überstandener SARS-CoV-2-Infektion“, begründet die Kommission ihre Empfehlung.
Sehr gute Boosterung der Immunantwort durch einmalige Impfung
Entsprechend sollte frühestens 6 Monate nach Genesung bzw. Diagnosestellung eine COVID-19-Impfung unter Berücksichtigung der Priorisierung erwogen werden. Hierbei reiche eine Impfstoffdosis aus, da sich dadurch bereits hohe Antikörpertiter erzielen lassen, die durch eine 2. Impfstoffdosis nicht weiter gesteigert werden, heißt es im STIKO-Bericht. Ob und wann später eine 2.COVID-19-Impfung notwendig sei, lasse sich gegenwärtig allerdings noch nicht sagen. Tritt nach Verabreichung der 1. Impfstoffdosis eine labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2- Infektion auf, sollte nach Ansicht der STIKO die Verabreichung der 2.Impfstoffdosis ebenfalls frühestens 6 Monate nach Genesung bzw. Diagnosestellung erwogen werden.
Die bisher vorliegenden Daten erlauben immer noch nicht, die Wirksamkeit der mRNA- und Vektor-basierten COVID-19-Impfstoffe hinsichtlich einer Verhinderung der Transmission abschließend zu bewerten, räumen die Autoren ein. Allerdings könne eine Verminderung der Virusausscheidung bei geimpften Menschen, die sich danach infiziert haben "als gesichert angesehen werden". Die STIKO macht noch einmal darauf aufmerksam, dass bis zum Vorliegen von Daten zum Schutz der Impfung vor Transmission auch nach Impfung die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen weiterhin eingehalten werden müssen.
Aufhebung der Altersgrenze jetzt offiziell
Auch die Vorab-Stellungnahme zur Aufhebung der Altersgrenze bei Impfung mit der AstraZeneca-Vakzine wird im aktuellen Epidemiologischen Bulletin erstmals dokumentiert. Darin heißt es, dass „nach der sorgfältigen Prüfung der neuen Daten die STIKO nun seit dem 12. März die AstraZeneca Vakzine für Personen ab dem Alter von 18 Jahren ohne obere Altersgrenze empfiehlt. Ebenfalls präzisiert hat die STIKO Empfehlungen zur Gabe der 2. Impfstoffdosis für die AstraZeneka-Vakzine. Hier rät die Kommission „bis an die obere Grenze des Zeitintervalls (12 Wochen) zu gehen, da dadurch die beste Schutzwirkung zu erzielen ist.“
Deutschland setzt Impfungen mit AstraZeneca-Vakzine vorsorglich aus
Allerdings setzt neben Dänemark und den Niederlanden jetzt auch Deutschland die COVID-19-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca vorerst aus, wie das Bundesgesundheitsministerium am Montag mitgeteilt hat. Anlass dafür gibt eine aktuelle Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zu notwendigen weiteren Untersuchungen aufgrund einer auffälligen Häufung von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung Die Entscheidung betrifft sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen.
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