Spironolacton-Anwendung ist kein Risikofaktor für solide Malignome
- Bommareddy K & al.
- JAMA Dermatol
- Petra Kittner
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Eine Metaanalyse ergab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Anwendung von Spironolacton und einem erhöhten Risiko für Brustkrebs oder andere solide Malignome.
- Die geringe Evidenzsicherheit rechtfertigt jedoch weitere Untersuchungen.
Warum das wichtig ist
- Neben den zugelassenen Indikationen Herzinsuffizienz, Ödeme und Aszites, Hypertonie und primärer Hyperaldosteronismus wird Spironolacton zunehmend off-label zur Behandlung von Akne, Hidradenitis, androgenetischer Alopezie und Hirsutismus verordnet.
Studiendesign
- Die Forscher führten einen systematischen Review und Metaanalyse von 7 Beobachtungsstudien durch, die durch eine Literatursuche in den Datenbanken PubMed, Cochrane Library, Embase und Web of Science ermittelt wurden.
- Die Stichprobengröße der Studien reichte von 18.035 bis 2,3 Millionen, und die analysierte Gesamtpopulation betrug 4.528.332 Personen (Durchschnittsalter 62,6-72,0 Jahre; 17,2%-54,4% Frauen; mehrheitlich Europäer).
- Alle eingeschlossenen Studien wiesen ein geringes Biasrisiko auf.
- Finanzierung: keine.
Wesentliche Ergebnisse
- Es zeigte sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Spironolacton-Anwendung und dem Brustkrebsrisiko (3 Studien; Risikoverhältnis [RR] 1,04; 95% KI 0,86-1,22).
- Ebenso wurde kein signifikanter Zusammenhang beobachtet zwischen der Spironolacton-Anwendung und dem Risiko für:
- Ovarialkarzinom (2 Studien; RR 1,52; 95% KI 0,84-2,20),
- Blasenkarzinom (3 Studien; RR 0,89; 95% KI 0,71-1,07),
- Nierenkarzinom (2 Studien; RR 0,96; 95% KI 0,85-1,07),
- Magenkarzinom (2 Studien; RR 1,02; 95% KI 0,80-1,24) und
- Ösophaguskarzinom (2 Studien; RR 1,09; 95% KI 0,91-1,27).
- Außerdem war die Anwendung von Spironolacton mit einem geringeren Risiko für Prostatakarzinom verbunden (4 Studien; RR 0,79; 95% KI 0,68-0,90).
- Die Beweissicherheit war bei allen Zusammenhängen gering.
Einschränkungen
- Viele Studien umfassten eine überwiegend ältere Bevölkerung.
- Dosisabhängige Zusammenhänge zwischen Spironolacton und einem Malignomrisiko wurden nicht untersucht.
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