Serum-Biomarker verbessern Prognosestellung bei Schädel-Hirn-Trauma

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die Bestimmung von Serum-Biomarkern innerhalb von 24 Stunden nach einem Schädel-Hirn-Trauma zusätzlich zu konventionellen Prognosefaktoren verbesserte das Erstellen einer Prognose für das 6-Monats-Ergebnis.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse können die Entscheidungsfindung in Bezug auf eine Behandlung unterstützen.

Wesentliche Ergebnisse

  • Höhere Werte der 6 Biomarker auf der Glasgow Outcome Scale –Extended (GOSE) korrelierten mit einem schlechteren 6-Monats-Ergebnis.
  • Verglichen mit der alleinigen Bestimmung demografischer, klinischer und radiologischer Merkmale verbesserte die zusätzliche Bestimmung des Biomarker-Panels die prognostischen Werte der:
    • C-Statistik um 0,014 (95 %-KI: 0,009–0,020).
    • R2 um 4,9 % (95 %-KI: 3,6–6,5 %).
  • Die Ubiquitin-Carboxyl-Terminal-Hydrolase L1 (UCH-L1) verbesserte die Prognosestellung am stärksten:
    • C-Statistik um 0,010 (95 %-KI: 0,006–0,015)
    • R2 um 3,8 % (95 %-KI: 2,8–5,1 %)
  • Das Biomarker-Panel verbesserte die Prognosestellung ebenfalls, wenn es zusätzlich zu Prognosemodellen bestimmt wurde; relative Erhöhung des R2-Werts:
    • IMPACT:
      • 65 % bei der Prognose ungünstiger Ergebnisse
      • 48 % bei der Prognose des Todes
    • CRASH:
      • 34 % bei der Prognose ungünstiger Ergebnisse
      • 30 % bei der Prognose des Todes

Expertenkommentar

  • In einem Kommentar schreiben Stuart J. McDonald, Ph.D., und Kollegen, die Evidenz aus den bisherigen Studien deute darauf hin, dass „das Einbeziehen von Biomarkern in die klinische Praxis nützlich sein könnte, um Patienten und ihren Familien frühzeitige und zuverlässige prognostische Informationen zu liefern sowie die klinische Entscheidungsfindung anzuleiten. Darüber hinaus sprechen die Ergebnisse dieser Studien für das Potenzial von Biomarkern, in klinischen Studien die Stratifizierung von Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma im Vergleich zur alleinigen Anwendung des GCS-Scores oder bestehender Prognosemodelle zu verbessern.“

Studiendesign

  • Europäische und israelische prospektive Kohortenstudie mit 2.283 Patienten ab 14 Jahren mit leichtem bis schwerem Schädel-Hirn-Trauma (CENTER-TBI-Studie)
  • Innerhalb von ≤ 24 Stunden nach der Verletzung wurden 6 Biomarker in entnommenen Blutproben untersucht:
    • S100 Calcium-binding Protein B
    • Neuronenspezifische Enolase
    • Saures Gliafaserprotein
    • UCH-L1
    • Neurofilament-light-chain-Protein
    • Gesamt-Tau
  • Wichtigstes Ergebnis: GOSE nach 6 Monaten
  • Finanzierung: Siebtes Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission, andere Sponsoren

Einschränkungen

  • Die meisten Patienten wiesen ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma auf.
  • Die Zeitpunkte der Probenentnahme variierten.
  • Nur für Forschungszwecke zugelassene Testplattform