Screening auf Leberkrebs ist noch 7 Jahre nach Hepatitis C-Behandlung nötig

  • Kim NJ & al.
  • Gastroenterology

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Das Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) nimmt nach einer direkt wirkenden antiviralen Behandlung ab, bleibt aber hoch genug, um ein Screening für mindestens 7 Jahre nach der Heilung von Hepatitis C zu rechtfertigen, so ein neuer Bericht.

Bei Patienten mit Zirrhose und einem Fibrose-4 (FIB-4)-Score von 3,25 oder höher schien die Inzidenz von HCC nach einem anhaltenden virologischen Ansprechen jedes Jahr bis zu 7 Jahre progressiv zu sinken, obwohl die Inzidenzrate weiterhin über dem Schwellenwert von 1% pro Jahr lag, der ein Screening rechtfertigt.

Das Forschungsteam analysierte elektronische Gesundheitsdaten aus dem Veterans Affairs Corporate Data Warehouse, einem nationalen Datenspeicher der Veterans Health Administration, der speziell für Forschungszwecke entwickelt wurde.

Die Forscher schlossen 29.033 Patienten aus dem Gesundheitssystem der Veterans Affairs ein, die mit dem Hepatitis C-Virus infiziert waren und zwischen Januar 2013 und Dezember 2015 mit direkt wirkenden antiviralen Medikamenten behandelt wurden. Die Patienten hatten ein anhaltendes virologisches Ansprechen, welches definiert ist als eine Viruslast unterhalb der unteren Nachweisgrenze mindestens 12 Wochen nach Abschluss der Therapie.

Die Patienten wurden bis Dezember 2021 auf das Auftreten von HCC untersucht. Die Forscher berechneten dann die jährliche Inzidenz in jedem Jahr der Nachbeobachtung nach der Behandlung.

Etwa 96,6% der Patienten waren Männer, und 52,2% waren nicht-hispanische Weiße. Das Durchschnittsalter lag bei 61 Jahren. Die häufigsten Erkrankungen waren Alkoholmissbrauch (43,7%), Drogenmissbrauch (37,7%) und Diabetes (28,9%).

Von den 7533 Patienten mit Zirrhose vor der Behandlung entwickelten 948 (12,6%) während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 4,9 Jahren ein HCC. Bei Patienten mit einem FIB-4-Score von 3,25 oder höher sank die jährliche HCC-Inzidenz von 3,8% im ersten Jahr auf 1,4% im siebten Jahr, blieb aber bis zu 7 Jahre nach dem nachhaltigen virologischen Ansprechen deutlich bestehen. Bei Patienten, die sowohl eine Zirrhose als auch einen hohen FIB-4-Score aufwiesen, lag die jährliche HCC-Rate zwischen 0,7% und 1,3% und veränderte sich im Laufe der Zeit nicht signifikant.

Von den 21.500 Patienten, die vor der Behandlung keine Zirrhose hatten, entwickelten 541 (2,5%) während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 5,4 Jahren ein HCC. Die Inzidenzrate war bei Patienten mit hohen FIB-4-Werten deutlich höher. Bei Patienten ohne Zirrhose, aber mit einem hohen FIB-4-Score, blieb die jährliche HCC-Rate bis zu 7 Jahre lang stabil, aber beträchtlich (zwischen 0,8% und 1,3%).

In einer Untergruppenanalyse, in der die HCC-Inzidenz in Abhängigkeit von den Veränderungen des FIB-4-Scores vor und nach der Behandlung untersucht wurde, blieb die Inzidenzrate bei Personen mit Zirrhose unabhängig von einer Veränderung des Scores hoch. Bei denjenigen ohne Zirrhose, die einen anhaltend hohen FIB-4-Score aufwiesen, war die Inzidenz ebenfalls hoch. Bei denjenigen ohne Zirrhose, deren FIB-4-Score sank, war die Inzidenz niedriger.

George N. Ioannou, MD, der leitende Studienautor und Professor für Medizin an der University of Washington, sagte: "Die Studie zeigt nach der Hepatitis C-Heilung in der Gruppe mit dem höchsten Risiko einen deutlichen Rückgang des Leberkrebsrisikos im Laufe der Zeit. Das ist eine sehr positive Nachricht für die Patienten. Doch selbst bei diesem Rückgang des Risikos bis zu 7 Jahre nach der Eradikation von Hepatitis C mit direkt wirkenden antiviralen Medikamenten ist das Risiko immer noch hoch genug, um ein Leberkrebs-Screening zu rechtfertigen."

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Medscape.com, das Teil des Medscape Professional Network ist.