Schwere Anämie bei HIV-Patienten mit Entzündung und Tod verknüpft
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Eine mittelschwere und eine schwere Anämie verstärken bei Menschen mit HIV (PWH) die systemische Entzündung und erhöhen das Risiko für das frühe Auftreten eines Immunrekonstitutionssyndrom (IRIS) und Tod.
- Bei PWH mit schwerer Anämie besteht auch ein höheres Risiko für ein mykobakteriell verursachtes IRIS.
Warum das wichtig ist
- PWH sollten vor und nach Einleitung der antiretroviralen Therapie (ART) sorgfältig überwacht werden, und die Anämie ist sorgfältig abzuklären, um nicht diagnostizierte Infektionen oder maligne Erkrankungen zu identifizieren.
Wesentliche Ergebnisse
- Von den 502 ART-naiven PWH hatten fast 83,7 % (n = 420/502) der Patienten eine leichte bis schwere Anämie.
- Über 24 Wochen entwickelten 19,3 % (n = 97/502) der Patienten ein IRIS. Dieses wurde bei Patienten mit schwerer Anämie früher (12,7 Wochen nach Einleitung der ART) beobachtet als bei Patienten ohne Anämie (17 Wochen) oder mit leichter (19 Wochen) oder mittelschwerer (21,1 Wochen) Anämie.
- Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Anämie vor der ART-Einleitung wiesen eine 2,6-mal höhere Wahrscheinlichkeit auf, ein mykobakteriell verursachtes IRIS zu entwickeln.
- Die Häufigkeit und der Zeitpunkt des Todes standen mit dem Schweregrad der Anämie im Zusammenhang.
Studiendesign
- Retrospektive, multinationale Kohortenanalyse zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem Schweregrad einer Anämie und eines IRIS sowie des Entzündungsprofils vor Einleitung einer ART bei PWH mit unterschiedlichen Anämiegraden.
- Finanzierung: NIH, andere Sponsoren
Einschränkungen
- Anzahl der ein IRIS entwickelnden oder verstorbenen Patienten war klein.
- Die Zahl der schweren Anämien wurde unterschätzt.
- Angaben zu Störfaktoren, d. h. Komorbiditäten, fehlen.
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