Schulterluxation: Lidocain genauso wirksam wie intravenöse Sedierung

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Bei der Reposition eines anterior luxierten Schultergelenkes (ASD) konkurriert intraartikuläres Lidocain (IAL) bezüglich seiner Wirksamkeit mit der intravenösen (i.v.) Sedierung.
  • IAL ist möglicherweise auch sicherer und verbraucht weniger Ressourcen.
  • Die Patientenzufriedenheit ist jedoch möglicherweise geringer.

Warum das wichtig ist

  • ASD ist die am häufigsten vorkommende Gelenkdislokation.
  • Die Reposition der Dislokation erfordert die Mitarbeit der Patienten und eine Schmerzkontrolle.
  • Die i.v.-Sedierung stellt eine beliebte Wahl dar, erfordert jedoch erhebliche Ressourcen und birgt ein gewisses Risiko.

Studiendesign

  • Systematische Überprüfung und Metaanalyse von 12 randomisierten kontrollierten Studien in Nordamerika, Europa und Asien (n = 630).
  • Die Studien verglichen die Anwendung von IAL (1 % Lidocain) mit einer i.v.-Sedierung (beliebiger Wirkstoff) während einer geschlossenen ASD-Reposition bei Patienten im Alter von ≥ 15 Jahren.
  • Die Ergebnisse umfassten eine erfolgreiche Reposition, die Dauer des Aufenthalts in der Notaufnahme, Schmerzscores und die Dauer des Verfahrens.
  • Finanzierung: Nicht offengelegt

Hauptergebnisse

  • IAL vs. i.v.-Sedierung:
    • Repositionserfolg: 83,8 % vs. 91,4 %, ohne signifikanten Unterschied
    • Keine signifikanter Unterschied hinsichtlich der vom Arzt berichteten Einfachheit der Reposition
    • Unerwünschte Ereignisse mit IAL signifikant niedriger: 1,3 % vs. 20,8 %
    • Aufenthaltsdauer in der Notaufnahme mit IAL um 1,48 Stunden kürzer
    • Dauer des Verfahrens mit IAL mit 8 Minuten signifikant länger
    • Kosten mit IAL deutlich niedriger
    • Patientenzufriedenheit mit IAL signifikant geringer

Einschränkungen

  • Dislokationen bei Kindern nicht beurteilt
  • Signifikante Heterogenität
  • Sicherheit der Evidenz für einige Ergebnisse niedrig oder mäßig
  • Zur i.v.-Sedierung angewendete Wirkstoffe variierten.