Schmerzlose akute mesenteriale Ischämie führt oft zu einer späten Diagnose

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Das Fehlen von Abdominalschmerzen oder Druckempfindlichkeit schließt eine akute mesenteriale Ischämie (AMI) nicht aus.
  • Bis bessere Biomarker zur Verfügung stehen, ist ein hoher Verdachtsindex wichtig.
  • Die Autoren fordern spezialisierte multidisziplinäre AMI-Zentren.

Warum das wichtig ist

  • AMI resultiert aus einem Verschluss der Arteria oder Vena mesenterica superior.
  • Eine AMI tritt selten auf, ist unzureichend beschrieben und kann in der Notaufnahme (NA) aufgrund ihrer unspezifischen Präsentation leicht übersehen werden.
  • Zu den Risikofaktoren gehören ein höheres Alter, eine kardiovaskuläre Erkrankung, Hyperkoagulabilität, Schwangerschaft, Östrogenanwendung und Kokainkonsum.
  • Eine späte Diagnose und eine Verzögerung der Behandlung können zu einer transmuralen Darmnekrose und zu schlechten Ergebnissen führen.

Hauptergebnisse

  • Mittleres Alter: 71 Jahre
  • Die Diagnose wurde bei 28 % der Patienten spät gestellt.
  • Im Vergleich zu Patienten mit einer frühen Diagnose hatten Patienten mit einer späten Diagnose mit geringerer Wahrscheinlichkeit Abdominalschmerzen, Druckempfindlichkeit in der Bauchregion oder deutlich erhöhte Laktatwerte.
  • In einer multivariaten Analyse prognostizierte das Fehlen von Abdominalschmerzen unabhängig eine späte Diagnose: OR: 0,17; 95 %-KI: 0,03–0,88 (p = 0,03)

Studiendesign

  • Retrospektive Studie mit allen AMI-Patienten in 2 Notaufnahmen, 2015–2020 (n = 119)
  • Die Autoren teilten die Patienten nach der Zeit zwischen Ankunft und CT-Scan (≤ 6 Stunden und > 6 Stunden) in Gruppen mit früher vs. später Diagnose ein.
  • Ergebnis: Faktoren, die eine späte Diagnose prognostizieren
  • Finanzierung: Keine

Einschränkungen

  • Kleine Fallzahl
  • Retrospektive Studie