Schlaganfall: Wann sollte die Bildgebung bei verlegten Patienten, die einer EVT unterzogen werden, wiederholt werden?
- Sarraj A & al.
- JAMA Neurol
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Bei Patienten mit einem durch einen Verschluss großer Gefäße verursachten Schlaganfall, die zur Durchführung einer Behandlung verlegt wurden, führen das Weglassen einer Wiederholung der Bildgebung und eine direkte endovaskuläre Thrombektomie (EVT) über alle Arbeitszeiten der Einrichtung und alle Behandlungsfenster hinweg zu besseren funktionellen Ergebnissen.
- Der Nutzen verringert sich, wenn die Verlegungszeit 3 Stunden überschreitet.
Warum das wichtig ist
- Editorial: Die Gründe für wiederholte CT-Scans nach der Verlegung zur Durchführung einer EVT werden weniger, und „Ärzte sollten kritisch hinterfragen, welchen Unterschied eine wiederholte Bildgebung für das Management machen würde“.
Wesentliche Ergebnisse
- Höhere funktionelle Unabhängigkeit nach 3 Monaten mit einem „Direkt-zur-Angiographie“(DTA)-Behandlungsansatz im Vergleich zu einer Wiederholung der Bildgebung:
- Insgesamt: 52,6 % vs. 37,0 %
- aOR: 1,85 (p < 0,001)
- Während der regulären Arbeitszeiten: 53,8 % vs. 40,4 %
- aOR: 1,66 (p = 0,04)
- Während der Bereitschaftszeiten: 51,5 % vs. 34,8 %
- aOR: 2,01 (p = 0,003)
- Insgesamt: 52,6 % vs. 37,0 %
- Ähnliche Ergebnisse, unabhängig davon, wann es dem Patienten zuletzt bekanntermaßen gut ging (0–6 Stunden vs. > 6–24 Stunden; p = 0,88 für Interaktion).
- Niedrigere 3-Monats-Mortalität mit DTA-Ansatz: 17,0 % vs. 24,4 % (p = 0,008)
- Ähnliche Raten an symptomatischen intrazerebralen Blutungen: (8,6 % vs. 10,2 %; p = 0,42)
- Funktionelle Unabhängigkeit mit Verlegungszeit zwischen den Einrichtungen von > 3 Stunden:
- Nahm mit DTA ab: 59,6 % vs. 35,7 % (p = 0,006).
- Nahm mit wiederholter Bildgebung nicht ab: 36,1 % vs. 37,0 % (p = 0,85).
Studiendesign
- US-amerikanische und europäische gepoolte retrospektive Kohortenstudie mit 1.140 Patienten mit Schlaganfall aufgrund des Verschlusses großer Gefäße, die nach der Verlegung einer EVT unterzogen wurden:
- 28,7 % wurden mit DTA-Ansatz behandelt (sofortige EVT).
- 71,3 % wurden vor der EVT einer Wiederholung der Bildgebung unterzogen (CT ± CT-Angiographie oder CT-Perfusion).
- Wichtigstes Ergebnis: Funktionelle Unabhängigkeit (90-Tages-Wert von 0–2 auf der modifizierten Rankin-Skala)
- Finanzierung: Nicht offengelegt
Einschränkungen
- Nicht-randomisiertes Design mit möglicher Auswahlverzerrung
- Unterschiedliche Triage-Protokolle in den überweisenden Krankenhäusern
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