Schlaganfall: Intensive Blutdrucksenkung nach endovaskulärer Therapie reduziert Hirnblutungen nicht

  • Mazighi M & al.
  • Lancet Neurol

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Bei Patienten mit akutem ischämischem Schlaganfall, die erfolgreich mit einer endovaskulären Therapie behandelt wurden, ist eine intensive Blutdrucksenkung der standardmäßigen Blutdruckkontrolle hinsichtlich einer Reduzierung intraparenchymaler Blutungen nicht überlegen.

Warum das wichtig ist

Wesentliche Ergebnisse

  • Mittlerer systolischer Blutdruck während der ersten 24 Stunden nach der Reperfusion:
    • 128 mmHg in der Gruppe mit Ziel einer intensiven Blutdrucksenkung (Intensivziel-Gruppe)
    • 138 mmHg in der Gruppe mit Ziel einer standardmäßigen Blutdruckkontrolle (Standardziel-Gruppe)
  • Per Hirn-CT radiologisch nachgewiesene intraparenchymale Blutung nach 24–36 Stunden:
    • 42 % in der Intensivziel-Gruppe
    • 43 % in der Standardziel-Gruppe
    • aOR: 0,96 (95 %-KI: 0,60–1,51; p = 0,84)
  • Hypotensive Ereignisse:
    • 8 % in der Intensivziel-Gruppe
    • 3 % in der Standardziel-Gruppe
    • aOR: 2,53 (95 %-KI: 0,86–7,41)
  • Mortalität innerhalb der ersten Woche nach Randomisierung:
    • 7 % in der Intensivziel-Gruppe
    • 4 % in der Standardziel-Gruppe

Studiendesign

  • Französische, multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie mit 324 Erwachsenen mit akutem ischämischem Schlaganfall aufgrund des Verschluss eines großen Gefäßes, die erfolgreich mit einer endovaskulären Therapie behandelt wurden.
  • Randomisierung: Ziel der intensiven Senkung des systolischen Blutdrucks (100–129 mmHg) vs. Ziel der Senkung des systolischen Blutdrucks gemäß Standardversorgung (130–185 mmHg).
  • Das Ziel musste innerhalb von ≤ 1 Stunde nach der Zuweisung erreicht werden und 24 Stunden lang durch intravenöse blutdrucksenkende Behandlungen aufrechterhalten werden.
  • Wichtigste Ergebnisse: intraparenchymale Blutung und Hypotonie
  • Finanzierung: Französisches Gesundheitsministerium

Einschränkungen

  • Anwendung einer nichtinvasiven Überwachung.
  • Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit des Erreichens des Zielbereichs und dessen Aufrechterhaltung.
  • Die Rate des primären Ergebnisses war über die Prüfzentren hinweg unterschiedlich.
  • Die meisten Patienten wurden unter bewusster Sedierung behandelt (nicht unter Vollnarkose).