Schilddrüsenkrebs: Welcher Zeitabstand ist zwischen einer Behandlung mit radioaktivem Jod und einer Schwangerschaft angemessen?

  • Kim HO & al.
  • JAMA Intern Med

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine Behandlung mit radioaktivem Jod (RAI) nach einer Thyreoidektomie wegen Schilddrüsenkrebs ist nicht mit unerwünschten Schwangerschaftsergebnissen assoziiert, wenn die Empfängnis ≥ 6 Monate nach der Behandlung erfolgt.

Warum das wichtig ist

  • Die aktuellen Leitlinien empfehlen eine Verzögerung von 6–12 Monaten, aber bisher hatten keine groß angelegten Studien entsprechende Ergebnisse analysiert.

Wesentliche Ergebnisse

  • Die Schwangerschaftsrate während der Studie betrug 9,7 Prozent.
  • Insgesamt waren die Schwangerschaftsergebnisse zwischen Patientinnen, die sich nur einem operativen Eingriff unterzogen, und Patientinnen, die sich einem operativen Eingriff und einer RAI unterzogen, ähnlich:
    • 30,7 Prozent gegenüber 32,1 Prozent in Bezug auf Aborte (spontan oder induziert; p = 0,12).
    • 12,8 Prozent gegenüber 12,9 Prozent in Bezug auf Frühgeburten (p = 0,96).
    • 8,9 Prozent gegenüber 9,0 Prozent in Bezug auf kongenitale Fehlbildungen (p = 0,89).
  • Bei Patientinnen, die eine Operation und RAI erhielten, war eine Zeitspanne von 0–5 Monaten zwischen RAI und Empfängnis im Vergleich zu einem Intervall von 12–23 Monaten mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für kongenitale Fehlbildungen (OR: 1,74; p = 0,04) und Aborte (OR: 4,08; p < 0,001) assoziiert.
    • Ein Intervall von 6–11 Monaten war nicht mit einem Risiko für unerwünschte Schwangerschaftsergebnisse (OR: 1,16 [p = 0,14] für Aborte; OR: 1,10 [p = 0,57] für Frühgeburten; OR: 0,95 [p = 0,80] für kongenitale Fehlbildungen) assoziiert.

Studiendesign

  • 111.459 Frauen im gebärfähigen Alter mit Schilddrüsenkrebs, die sich einer Thyreoidektomie mit oder ohne RAI unterzogen hatten, wurden berücksichtigt.
  • Finanzierung: Nicht offengelegt.

Einschränkungen

  • Retrospektive Analyse einer großen Datenbank.