Risikoreiches HER2− Mammakarzinom im Frühstadium: Kann auf Anthrazykline verzichtet werden?

  • de Gregorio A & al.
  • Br J Cancer

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Einer gepoolten Analyse von zwei randomisierten klinischen Studien der Phase 3 zufolge ist eine Anthrazyklin-haltige Chemotherapie, die Standardbehandlung bei risikoreichem frühem HER2 Brustkrebs, nicht mit einem Überlebensvorteil gegenüber Anthrazyklin-freier Chemotherapie verbunden, und sie ist mit vermehrten Toxizitäten vom Grad 3/4 assoziiert.
  • Zwei Untergruppen profitierten von einer Anthrazyklin-haltigen Chemotherapie: Patienten mit pN2/3 (>3 positive Lymphknoten gemäß pathologischer Untersuchung) und jene mit lobulärer Histologie.

Warum das wichtig ist

  • Anthrazykline zur Behandlung von risikoreichem HER2 Brustkrebs im Frühstadium können bei den meisten Patienten ausgelassen werden, außer jenen mit pN2/3 oder lobulären Karzinomen.

Studiendesign

  • Gepoolte Analyse der Studien PlanB und SUCCESS C (insgesamt n=5924).
  • Beide Studien hatten dasselbe Regime Anthrazyklin-freier Chemotherapie (6 Zyklen Docetaxel+Cyclophosphamid, TC6).
  • Das Anthrazyklin-haltige Regime für PlanB bestand aus 4 Zyklen Epirubicin+Cyclophosphamid gefolgt von 4 Zyklen Docetaxel, während es in SUCCESS C 3 Zyklen 5-Fluorouracil+Epirubicin+Cyclophosphamid gefolgt von 3 Zyklen Docetaxel umfasste.
  • Finanzierung: keine.

Wesentliche Ergebnisse

  • Das mittlere Follow-up betrug 62,0 Monate.
  • Es gab keinen Unterschied zwischen den Anthrazyklin-haltigen und Anthrazyklin-freien Regimen hinsichtlich DFS oder OS.
  • Die Anthrazyklin-haltigen (vs. Anthrazyklin-freien) Regime wiesen eine höhere Rate unerwünschter Ereignisse Grad 3/4 auf (76,3% vs. 70,1%; P<0,001).
  • Die Anthrazyklin-freien (vs. Anthrazyklin-haltigen) Regime zeigten ein schlechteres DFS in der pN2/3-Subgruppe (HR 1,48; P=0,031) und der Subgruppe mit lobulärer Histologie (HR 2,07; P=0,0008).

Einschränkungen

  • Unterschiedliche Anthrazyklin-haltige Regime in beiden Studien.
  • Die Subgruppenanalyse war explorativ.