Risiko für Substanzgebrauchsstörung bei weiblichen Jugendlichen mit Suizidversuch deutlich höher

  • Auger N & al.
  • JAMA Psychiatry

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Bei weiblichen Jugendlichen, die einen Suizidversuch unternommen hatten, bestand eine 6-mal höhere Wahrscheinlichkeit, eine Substanzgebrauchsstörung zu entwickeln, wobei das höhere Risiko jahrzehntelang persistierte.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse können dazu beitragen, präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Wesentliche Ergebnisse

  • Im Lauf einer Nachbeobachtung über 31 Jahre wurden Krankenhausaufenthalte aufgrund von Substanzgebrauchsstörungen bei Patientinnen mit vs. ohne Suizidversuch untersucht:
    • Raten: 106,9 vs. 14,0 pro 10.000 Personenjahre
    • aHR: 6,03 (95 %-KI: 5,39–6,77)
  • Die Risiken waren für folgende Gebrauchsstörungen am höchsten (aHR; 95 %-KI):
    • Gebrauch von Sedativa oder Hypnotika (32,24; 23,29–44,64)
    • Gebrauch von Halluzinogenen (16,65; 8,26–33,59)
    • Konsum von Alkohol (9,46; 8,00–11,18)
  • Das Risiko blieb über den gesamten Verlauf der Nachbeobachtung erhöht (aHR; 95 %-KI):
    • < 5 Jahre (7,30; 6,07–8,78)
    • 5–9 Jahre (5,73; 4,59–7,16)
    • 10–14 Jahre (5,34; 3,99–7,16)
    • ≥ 15 Jahre (5,54; 4,29–7,16)
  • Untergruppen mit dem höchsten Risiko (aHR; 95 %-KI):
    • Patientinnen mit ≥ 3 Suizidversuchen (21,10; 13,53–32,90)
    • Patientinnen, die Erhängen, Ersticken (12,01; 8,66–16,66) oder andere gewalttätige Maßnahmen (10,04; 7,13–14,12) zum Suizidversuch anwendeten.

Studiendesign

  • Kanadische, longitudinale, abgestimmte Kohortenstudie mit weiblichen Personen im Alter zwischen 8 und 19 Jahren:
    • 5.840, die einen Suizidversuch unternommen hatten.
    • 116.394, die keinen Suizidversuch unternommen hatten.
  • Wichtigstes Ergebnis: Krankenhausaufenthalt wegen Substanzgebrauchsstörung
  • Finanzierung: Canadian Institutes of Health Research, andere Sponsoren

Einschränkungen

  • Verwendung von Krankenhausentlassungsdaten
  • Nicht diagnostizierte Störungen und ambulant diagnostiziere Störungen nicht einbezogen
  • Fehlende Informationen zu den Ursachen und Umständen der Suizidversuche und zum Erhalt psychologischer Versorgung und Unterstützung