Risiko für Herzinsuffizienz steigt nach Schwangerschaftshochdruck und bleibt lang bestehen

  • Jenny Blair
  • Studien – kurz & knapp
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Kernbotschaften

Bei Frauen mit schwangerschaftsinduzierter Hypertonie ist das Risiko für eine Herzinsuffizienz in den 6 Jahren unmittelbar nach der Schwangerschaft und bei Frauen mit Anzeichen einer schweren Erkrankung während der Schwangerschaft am höchsten. Die Studie wurde von einem schwedischen Team durchgeführt und erschien in JACC: Heart Failure.

Folgerungen und/oder Hintergrund

Eine durch Hypertonie gekennzeichnete Schwangerschaft ist mit einem höheren Risiko für spätere kardiovaskuläre Erkrankungen, einschließlich ischämischer Herzkrankheit und zerebrovaskulärer Erkrankungen, assoziiert. Das Risiko für Herzinsuffizienz ist bis zu 4-mal höher als nach einer Schwangerschaft ohne Hypertonie. Es ist jedoch nicht viel darüber bekannt, wann diese am wahrscheinlichsten auftritt. 

Studiendesign

In einer populationsbasierten Beobachtungsstudie verfolgten die Autoren eine Gruppe von Frauen in Schweden ohne kardiovaskuläre Erkrankung in der Vorgeschichte, die zwischen 1988 und 2019 zum ersten Mal ein Kind zur Welt brachten. Nach einer medianen Nachbeobachtung von 13 Jahren verglichen sie 79.334 Frauen mit Schwangerschaftshypertonie mit 396.531 Frauen ohne Schwangerschaftshypertonie.

Ergebnisse

Frauen mit schwangerschaftsinduzierter Hypertonie hatten später einer höhere Herzinsuffizienz-Rate, insbesondere des ischämischen Subtyps, als Frauen mit normotensiven Schwangerschaften. Insgesamt war die Wahrscheinlichkeit für eine Herzinsuffizienz 1,7-mal höher, für eine ischämische Herzinsuffizienz 2,28-mal höher und für die nicht-ischämische Herzinsuffizienz 1,6-mal höher.

Die Herzinsuffizienz-Raten waren bei Frauen mit Anzeichen einer schweren schwangerschaftsinduzierten Hypertonie (Frühgeburt oder klein für das Gestationsalter) höher. Die Unterschiede der Raten waren in den 6 Jahren unmittelbar nach der Schwangerschaft am höchsten, normalisierten sich danach jedoch nicht, auch nicht nach einer Beobachtungszeit von 22 Jahren.

Einschränkungen

Kausale Zusammenhänge wurde nicht nachgewiesen. Es liegen möglicherweise restliche Störfaktoren vor. Die Raten und Risiken können bei Frauen in anderen Gesundheitssystemen abweichend sein.

Finanzierung

Die Studie wurde von der Region Stockholm, dem Swedish Research Council for Health, Working Life and Welfare und der Swedish Heart and Lung Foundation finanziert. Die Autoren geben keine relevanten finanziellen Beziehungen an.

Für weitere Neuigkeiten folgen Sie Univadis.com auf Facebook und Twitter.