Rheuma-Frühversorgung: Viele Wege führen nach Rom

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Stuttgart (pag) – Frühe Diagnose und Therapie sind bei Rheuma besonders wichtig. Im Vorfeld ihres jährlichen Kongresses stellt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Konzepte vor, mit denen sie die Frühversorgung verbessern will.

 

Von den ersten Symptomen einer Rheumaerkrankung bis zum Kontakt mit einem Rheumatologen vergehen oft mehrere Monate. Um Kapazitäten zu schaffen, können gewisse Aufgaben an rheumatologische Fachassistenten delegiert werden. Sie könnten sogar eine eigene Sprechstunde anbieten. Seit 2018 beteiligen sich die Rheumatologen an der Ambulant Spezialfachärztlichen Versorgung. „Diese Maßnahmen führen dazu, dass sich die rheumatologische Versorgung und speziell auch die Frühversorgung entscheidend verbessert hat“, Prof. Andreas Krause, Präsident der DGRh.

Etwa 40.000 Kinder leiden an rheumatischen Erkrankungen. Die Versorgungssituation ist laut Prof. Dirk Föll, Direktor der Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Münster, etwas besser als bei den Erwachsenen, aber es gebe noch Potenzial. So sehe man große Variationen bei den Therapiestrategien, nur 50 Prozent der Patienten erreichten eine Remission und Medikamente erreichten die Kinder oft erst sehr spät. Im Rahmen des Innovationsfondsprojekts PRO KIND werden Behandlungsprotokolle erstellt und angewendet. Es läuft bereits seit fünf Jahren. 70 Prozent der Kinder seien entlang der Protokolle behandelt worden. Von diesen Patienten stellte sich bei 77 Prozent innerhalb eines Jahres ein ruhiger Erkrankungszustand ein. „Das heißt die Therapieprotokolle an sich sind erfolgsversprechend“, sagt Föll.

Die Pandemie hat zusätzlich für eine Verlagerung von Leistungen aus dem stationären in den ambulanten Bereich gesorgt. „Je nachdem wie die lokalen Gegebenheiten sind, gibt es verschiedene Wege, wie frühe Diagnose und Therapietermine bei einem Rheumatologen zu erreichen sind“, sagt Krause. Die Fachärzte bieten spezielle Arthritis-Sprechstunden an, für die Patienten mit bestimmten Symptomen kurzfristig einen Termin bekommen können. Hier sei die zielgerichtete Überweisung zum Beispiel durch Hausärzte entscheidend. Hinzu kommen Screening- und offene Sprechstunden.