Rektumkarzinom: Organerhalt ist mit neoadjuvanter Chemotherapie möglich

  • Garcia-Aguilar J & al.
  • J Clin Oncol

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Bei Patienten mit einem rektalen Adenokarzinom im Stadium II-III ist ein Organerhalt bei fast der Hälfte derjenigen möglich, die sich einer totalen neoadjuvanten Chemotherapie (TNT) unterziehen.

Warum das wichtig ist

  • Dies ist ein bedeutender Paradigmenwechsel in der Behandlung, von dem die Hälfte der Patienten mit der Diagnose Rektumkarzinom profitieren könnte.

Studiendesign

  • Multizentrische randomisierte Phase 2-Studie zu 324 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom, die mit totaler neoadjuvanter Therapie behandelt wurden und randomisiert Induktionschemotherapie gefolgt von Radiochemotherapie (INCT-CRT) oder Radiochemotherapie gefolgt von Konsolidierungschemotherapie (CRT-CNCT) zugewiesen wurden.
  • Alle Patienten unterzogen sich entweder einer totalen mesorektalen Exzision (TME) oder einer Watch-and-Wait-Strategie.
  • Finanzierung: nicht offengelegt.

Wesentliche Ergebnisse

  • Das mittlere Follow-up betrug 3 Jahre.
  • Das krankheitsfreie Überleben (76% in beiden Gruppen) war vergleichbar mit dem der historischen Kontrollen (75%).
  • Beide Gruppen hatten ähnliche Raten an Lokalrezidiv-freiem Überleben (jeweils 94%) und Fernmetastasen-freiem Überleben (84% für INCT-CRT und 82% für CRT-CNCT).
  • Nach der TNT wurde bei 26% der Patienten eine TME empfohlen.
  • 40% der für TME vorgesehenen Patienten in der INCT-CRT-Gruppe und 27% mit TME-Empfehlung in der CRT-CNCT-Gruppe, die zu wachsamem Warten übergingen, hatten ein erneutes Tumorwachstum.
    • 67 unterzogen sich einer erfolgreichen Salvage-Operation.
  • Nach 3 Jahren war bei einem höheren Anteil an Patienten in der CRT-CNCT- als in der INCT-CRT-Gruppe das Rektum erhalten (53% vs. 41%; P=0,01).

Einschränkungen

  • Kleine Studie.