Rate der falsch-negativen SARS-CoV-2-Testergebnisse ist in der Frühphase von COVID-19 hoch

  • Kucirka LM & al.
  • Ann Intern Med

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Bei einem SARS-CoV-2-Test scheinen die falsch-negativen Raten der PCR-Tests laut dieser Auswertung und Analyse von 7 Studien am Tag 3 nach Einsetzen der Symptome oder circa 8 Tage nach dem Erregerkontakt am niedrigsten zu sein.
  • Selbst zu diesen Zeitpunkten beträgt die Rate der falsch-negativen Ergebnisse 1 von 5.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse der SARS-CoV-2-RT-PCR liefern möglicherweise keine Gründe für das Aufheben von Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Übertragung, insbesondere im Frühstadium der Symptome.
  • Es sollte in Betracht gezogen werden, 1–3 Tage nach dem Einsetzen von Symptomen abzuwarten, bevor ein SARS-CoV-2-PCR-Test durchgeführt wird, um falsch-negative Ergebnisse zu minimieren.
  • Wenn ein starker klinischer Verdacht vorliegt, darf die Infektion nicht aufgrund des Tests alleine ausgeschlossen werden.

Wesentliche Ergebnisse 

  • 7 Studien (2 Preprints; 5 mit Peer-Review), 1.330 Atemwegsproben.
  • Innerhalb von 4 Tagen nach der Infektion und vor dem Symptombeginn (Tag 5) sank die Wahrscheinlichkeit für falsch-negative Ergebnisse (95 %-KI) von 100 % (100 %–100 %) an Tag 1 auf 67 % (27 %–94 %) an Tag 4.
  • Mittlere (95 %-KI) falsch-negative Raten:
    • Tag des Einsetzens der Symptome: 38 % (18 %–65 %). 
    • Tag 8 (3 Tage nach Einsetzen der Symptome): 20 % (12 %–30 %). 
    • Tag 9: 21 % (13 %–31 %). 
    • Tag 21: 66 % (54 %–77 %).
  • Sensitivitätsanalyse: Die höchste Wahrscheinlichkeit einer Infektion würde trotz negativer RT-PCR an Tag 2 auftreten (12,4 %).

Studiendesign

  • Literaturauswertung und gepoolte Analyse zur Einschätzung des prädiktiven Werts/der Rate der falsch-negativen Testergebnisse bei der SARS-CoV-2-RT-PCR im Zeitverlauf vom Erregerkontakt bis zum Symptombeginn.
  • Finanzierung: NIH und andere Sponsoren.

Einschränkungen

  • Heterogenität der Studie, einschließlich Design, Probennahmemethoden.
  • Begrenzte Verallgemeinerbarkeit.
  • Tatsächliche falsch-negative Ergebnisse unterschätzt.