Psychische Verfassung von Patientinnen und Patienten mit Handekzem darf nicht übersehen werden

  • Susan London
  • Studien – kurz & knapp
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Wesentliche Ergebnisse

Erwachsene im mittleren Lebensalter mit Handekzem leiden mit einer um etwa ein Drittel höheren Wahrscheinlichkeit als Gleichaltrige ohne diese Erkrankung unter Depressions- und Angstsymptomen, wie aus einer finnischen Studie in der Fachzeitschrift Contact Dermatitis hervorgeht. Die Auswirkungen auf die psychische Verfassung waren bei Frauen und Männern ähnlich.

Implikationen

Ärztinnen und Ärzte sollten bei dieser Patientengruppe auf Anzeichen und Symptome von psychischer Belastung achten.

Studiendesign

Forscherinnen und Forscher führten eine Querschnittskohortenstudie unter Teilnehmenden an der Northern Finland Birth Cohort 1966 Studie durch, in die Personen aus der Allgemeinbevölkerung aufgenommen wurden. Als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 45 und 46 Jahren alt waren, füllten sie einen Gesundheitsfragebogen aus, der Fragen zu dermatologischen Erkrankungen enthielt.

Insgesamt gaben 853 Teilnehmende (12,8 Prozent der Kohorte) an, dass bei ihnen von einer Ärztin oder einem Arzt zu irgendeinem Zeitpunkt ein Handekzem diagnostiziert und/oder behandelt wurde. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden anhand der Hopkins-Symptom-Checkliste-25 auf Symptome von Depressionen und Angststörungen untersucht.

Ergebnisse

Im Vergleich zu nicht betroffenen Gleichaltrigen wiesen Erwachsene mit Handekzem in der Anamnese häufiger Symptome von Depression (20,3 Prozent gegenüber 15,4 Prozent; p < 0,001) und Angststörungen (10,6 Prozent gegenüber 7,8 Prozent; p = 0,007) auf.

In Analysen, die um potenzielle Störfaktoren (Geschlecht, Body-Mass-Index, sozioökonomischer Status, Alkoholkonsum, Rauchen und körperliche Aktivität) bereinigt waren, bestand bei Erwachsenen mit einem Handekzem in der Anamnese eine um 30 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit von Depressionssymptomen (p = 0,007) und eine um 34 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit von Angstsymptomen (p = 0,021).

Der Zusammenhang zwischen einem Handekzem und Depressions- sowie Angstsymptomen war bei Frauen und Männern ähnlich.

Einschränkungen

Nur etwa 65 Prozent der übergeordneten Kohorte beantworteten den Fragebogen. In dem Fragebogen wurden Art, Dauer oder Schwere des Handekzems nicht erfasst. Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit schwerer atopischer Dermatitis wurden ausgeschlossen. Die Anwendbarkeit der Ergebnisse auf jüngere und ältere Altersgruppen sowie auf andere Personengruppen ist nicht bekannt.

Finanzierung

Die Studie wurde von der Universität Oulu, dem Universitätsklinikum Oulu und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung finanziert. Die Autoren haben keine relevanten finanziellen Beziehungen angegeben.