Prostatakarzinom: zeitliche Abfolge von Bestrahlung und Androgendeprivationstherapie

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine gleichzeitige/adjuvante Kurzzeit-Androgendeprivationstherapie (ADT) ist mit verbesserten onkologischen Ergebnissen bei Patienten mit lokal begrenztem Prostatakrebs verbunden, die sich einer reinen Prostatastrahlentherapie (prostate-only radiotherapy, PORT) unterziehen.

Warum das wichtig ist

  • Diese Ergebnisse legen nahe, dass bei Männern mit mittlerem Krankheitsrisiko eine gleichzeitige/adjuvante ADT-Sequenzierung die Standardbehandlung bei einer PORT-Behandlung mit Kurzzeit-ADT sein sollte.

Studiendesign

  • Metaanalyse individueller Patientendaten aus 12 randomisierten Studien mit insgesamt 7409 Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom, die eine neoadjuvante/gleichzeitige (n=6325) oder gleichzeitige/adjuvante (n=1084) Kurzzeit-ADT von 4-6 Monaten mit Strahlentherapie erhielten.
  • Finanzierung: Prostate Cancer Foundation; American Society for Radiation Oncology.

Wesentliche Ergebnisse

  • Das mittlere Follow-up betrug 10,2 Jahre.
  • Die gleichzeitige/adjuvante ADT-Sequenzierung war mit einem verbesserten metastasenfreien Überleben im Vergleich zur neoadjuvanten/gleichzeitigen ADT verbunden (10-Jahres-Schätzungen: 64,9% vs. 61,4%; HR 0,83; P=0,0015).
  • Eine signifikante Interaktion zwischen der ADT-Sequenzierung und der Größe des Bestrahlungsfeldes wurde für alle Endpunkte beobachtet (P-Interaktion<0,02 für alle), mit Ausnahme des Gesamtüberlebens (OS; P=0,2).
  • Bei Patienten, die mit PORT behandelt wurden (n=4355), war die gleichzeitige/adjuvante gegenüber der neoadjuvanten/gleichzeitigen ADT verbunden mit einem/einer besseren:
    • Metastasenfreien Überleben (10-Jahres-Nutzen: 8,0%; HR 0,65; P<0,0001).  
    • Fernmetastasierungsrate (Subdistributions-HR 0,52; P=0,0046).
    • Prostatakrebsspezifischen Mortalität (Subdistributions-HR 0,30; P<0,0001).
    • OS (HR 0,69; P=0,0001).
  • Bei Patienten, die eine Strahlentherapie des gesamten Beckens erhielten (n=3049), war die gleichzeitige/adjuvante gegenüber der neoadjuvanten/gleichzeitigen ADT mit einer vermehrten Fernmetastasierung verbunden (HR 1,57; P=0,0009).

Einschränkungen

  • Heterogenität.