„Presidential Advisory“ der AHA: Bei tödlichen Reaktionen auf Penicillin bei Patienten mit rheumatischer Herzerkrankung handelt es sich wahrscheinlich um plötzlichen Herztod
- Sanyahumbi A & al.
- J Am Heart Assoc
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Bei Patienten mit rheumatischer Herzerkrankung (RHD) sind Todesfälle unmittelbar nach intramuskulärer Verabreichung von Benzathin-Penicillin G (BPG) wahrscheinlich kardiovaskulärer Natur.
- Bei Patienten mit höherem Risiko überwiegt das BPG-vermittelte Risiko wahrscheinlich dessen Nutzen.
Warum das wichtig ist
- Etwa 39 Millionen Menschen leiden unter RHD.
- Eine BPG-Injektion stellt den Grundpfeiler der Prävention rheumatischer Fieberrezidive dar.
- Die Akzeptanz von BPG wurde durch Berichte über plötzliche Todesfälle geschmälert.
Beschreibung
- „Presidential Advisory“ der American Heart Association (AHA) auf Grundlage der dringenden Notwendigkeit, die Aufmerksamkeit zu schärfen.
Wichtige Einzelheiten
- Die Untersuchung der unmittelbar nach einer Injektion aufgetretenen Todesfälle deutet auf einen kardiovaskulären Kollaps hin, nicht auf eine Anaphylaxie, wie zuvor angenommen.
- Vermutete Ereigniskette:
- Schmerzen oder Angst vor der Injektion
- Vasovagale Reaktion
- Synkope
- Verminderte Koronarperfusion
- Ventrikuläre Arrhythmien
- Plötzlicher Herztod
- Untermauernde Evidenzen:
- Ein höherer Schweregrad der RHD ist mit schlechteren Ergebnissen nach einer BPG-Verabreichung assoziiert.
- Plötzliche Todesfälle treten bei BPG-Injektionen aufgrund anderer Indikationen eher nicht auf.
- Anaphylaxie-Behandlungen helfen nicht.
- Weitere Anaphylaxie-Symptome fehlen.
- Höheres Risiko:
- Schwere Mitralklappeninsuffizienz
- Schwere valvuläre Herzerkrankung
- Herzinsuffizienz
- Bei Hochrisikopatienten empfiehlt die AHA dringend, stattdessen eine orale Prophylaxe zu erwägen.
- Wenn BPG verabreicht wird:
- Die Patienten anweisen, 30–60 Minuten vorher etwas zu essen und zu trinken.
- Die Patienten sollten die Injektion in Rückenlage erhalten und danach > 5 Minuten liegen bleiben.
- Injektionsschmerzen minimieren.
- Patienten mit höherem Risiko sollten überwacht werden, wenn dies möglich ist.
Einschränkungen
- Nicht genügend Evidenzen für eine Leitlinie oder wissenschaftliche Aussage vorliegend.
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