Postoperatives Jod zeigt keinen Nutzen beim risikoarmen Schilddrüsenkarzinom

  • Petra Kittner
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Bei Patienten mit differenziertem risikoarmem Schilddrüsenkarzinom waren tumorbedingte Ereignisse nach 3 Jahren bei denjenigen, die postoperativ radioaktives Jod (RAI) erhielten, ähnlich wie bei denen, die keines erhielten.

Warum das wichtig ist

  • Retrospektive Studien konnten keinen Nutzen von RAI nachweisen, und die American Thoracic Society rät aufgrund minderwertiger Evidenz vom routinemäßigen Einsatz von RAI nach Operationen ab.
  • Die Studie spricht für den aktuellen Paradigmenwechsel hin zu einem geringeren Einsatz von RAI bei risikoarmem Schilddrüsenkarzinom.

Studiendesign

  • Randomisierte ESTIMABL2-Studie: 776 Patienten (mittleres Alter 52 Jahre) mit differenziertem risikoarmem Schilddrüsenkarzinom, die sich einer Operation unterzogen hatten, wurden randomisiert einer Behandlung mit RAI oder einer Nachbeobachtung ohne RAI-Ablation zugewiesen.
  • Das vordefinierte Kriterium für Nicht-Unterlegenheit war <5% Unterschied bei den Ereignissen nach 5 Jahren.
  • Finanzierung: nicht offengelegt.

Wesentliche Ergebnisse

  • 96% der Patienten hatten ein papillär differenziertes Schilddrüsenkarzinom.
  • Nach 3 Jahren traten tumorbedingte Effekte bei 4,1% der Patienten auf, die RAI erhielten, gegenüber 4,9% der Patienten, die kein RAI erhielten (Differenz 0,8%; 95% KI -3,3% bis 1,8%).

Einschränkungen

  • Kurzes Follow-up, open-label.