Pneumokokken-Pneumonie mit Bakteriämie: Welche Antibiose?
- Univadis
- Clinical Summary
Makrolide bieten Überlebensvorteil bei Pneumokokken-Pneumonie mit Bakteriämie
Erkenntnis
- Eine empirische Makrolidtherapie verringert das Mortalitätsrisiko bei stationären Patienten mit kulturbestätigter Pneumokokken-Pneumonie mit Bakteriämie (bacteremic pneumococcal pneumonia, BPP) um bis zu 45 %.
Warum das wichtig ist
- Azithromycin oder Roxithromycin in Kombination mit einer β-Lactam-Therapie in Betracht ziehen, um die BPP-Ergebnisse zu optimieren.
Wesentliche Ergebnisse
- Es wurden 2.016 Erwachsene mittleren Alters (medianes Alter: 67,2 Jahre) mit BPP beurteilt: die meisten litten unter Lobärpneumonie, ~ 25 % litten unter multilobulärer Pneumonie.
- Bei den meisten Patienten bestand ein Risiko oder ein hohes Risiko für eine invasive Pneumokokken-Erkrankung, und die Patienten befanden sich median 6 Tage lang in stationärer Behandlung.
- 95,3 % (n = 1.921/2.016) der Patienten erhielten eine empirische Therapie mit Pneumokokken-Antibiotika, am häufigsten Ceftriaxon (62,8 % [n = 1.267/2.016]) oder Cephalosporine der zweiten Generation (12,2 % [n = 246/2.016]).
- Der Rest der Kohorte erhielt Penicillin, Piperacillin-Tazobactam und respiratorische Chinolone; Patienten mit atypischen Bakterien (57,5 % [n = 1.159]) erhielten auch Makrolide, Chinolone oder Atemwegschinolone in Form einer Einzeltherapie.
- Makrolide wurden in 64,4 % der Fälle mit atypischer Abdeckung eingesetzt.
- Das weibliche Geschlecht und die empirische Anwendung von Makroliden waren unabhängig voneinander mit höheren Überlebenschancen assoziiert.
Studiendesign
- Analyse einer historische Kohorte von BPP-Fällen bei israelischen Erwachsenen zur Beurteilung der antibiotischen Behandlungsmuster sowie der Rolle von Chinolonen oder Makroliden bei einer empirischen Therapie (2009–2017)
- Finanzierung: Pfizer
Einschränkungen
- Keine Daten zum Schweregrad der Erkrankung bei Aufnahme
- Behandlungsbias, die Auswahl erfolgte nach Ermessen des Arztes
- Die Daten zur Antibiotikabehandlung wurden nur während des Krankenhausaufenthalts erfasst.
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