Personalausgaben sind Kostentreiber in Praxen
- Presseagentur Gesundheit (pag)
- Medizinische Nachricht
Berlin (pag) – Die Aufwendungen der Praxen steigen stärker als die Einnahmen, das zeigen erste Ergebnisse aus dem Praxis Panel des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Größter Kostentreiber sind die Personalkosten.
Das Einnahmenwachstum der 102.000 Arzt- und Psychotherapiepraxen hat sich zuletzt weiter abgeschwächt. 2020 lag der Wert laut Zi Praxis Panel bei 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den beiden Jahren zuvor hatte dieser Wert noch bei 3,8 beziehungsweise 3,7 Prozent gelegen. Insgesamt sind die Praxiseinnahmen von 2017 bis 2020 um 10,5 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum sind die Gesamtaufwendungen um 13,3 Prozent angewachsen. „So verwundert es nicht, dass die Entwicklung der Praxisüberschüsse im Jahr 2020 deutlich niedriger lag als in den Vorjahren“, heißt es in einer Mitteilung. Inflationsbereinigt stiegen die Jahresüberschüsse in den Jahren 2017 bis 2020 um durchschnittlich 1,4 Prozent pro Jahr
Größter Kostenfaktor für die Praxen sind den Angaben zufolge die Personalausgaben, die im Jahr 2020 fast 56 Prozent der Gesamtaufwendungen umfassten. Seit 2017 sind sie um 19 Prozent gestiegen. Die größten Kostenzuwächse gab es bei Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung (38,4 Prozent), bei Material und Labor (19 Prozent) sowie bei der Miete für Praxisräume (3 Prozent). Dass die Niedergelassenen 2020 mit 1,6 Prozent real noch ein kleines Plus beim Jahresüberschuss verbuchen konnten, hätten sie der extrem niedrigen Inflationsrate von damals 0,5 Prozent zu verdanken. „Für 2022 dürfen wir aufgrund der hohen Inflationsrate von bisher 7,5 Prozent massiv ansteigende Kosten und aufgrund von Sparmaßnahmen der Bundesregierung zugleich stagnierende, wenn nicht gar rückläufige Einnahmen erwarten“, sagt Zi-Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried. Das Heranziehen von Vergangenheitswerten sei darum eine schlechte Grundlage, um über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Praxen heute zu urteilen.
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