Patienten mit hämatologischer/onkologischer Erkrankung und schwerem COVID-19 können von einer Plasmatherapie profitieren
- Müller-Tidow C & al.
- EHA 2022
- Petra Kittner
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Patienten mit schwerem COVID-19, die eine hämatologische Grunderkrankung oder einen soliden Tumor haben, können nach einer Behandlung mit Plasma von Rekonvaleszenten/Geimpften signifikant bessere Ergebnisse erzielen.
Warum das wichtig ist
- Obwohl es keine Belege für die Bedeutung von Rekonvaleszentenplasma bei Patienten mit COVID-19 gibt, deuten einige Daten darauf hin, dass bestimmte Patienten, die kein starke Immunantwort auf eine SARS-CoV-2-Infektion entwickeln können, möglicherweise von der Therapie profitieren.
Studiendesign
- In einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie wurden 134 Patienten mit laborbestätigter COVID-19-Infektion und einer Sauerstoffsättigung von ≤94% randomisiert entweder Plasma von SARS-CoV-2-Rekonvaleszenten/Geimpften (n=68) oder der Standardbehandlung (SOC; n=66) zugewiesen.
- Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Deutschland.
Wesentliche Ergebnisse
- Insgesamt war die Dauer bis zur Besserung in der Plasma- gegenüber der SOC-Gruppe kürzer (Median 12,5 vs. 18 Tage), aber der Unterschied war statistisch nicht signifikant (p=0,29).
- In einer Untergruppe von 56 Patienten mit einer hämatologischen Erkrankung/solidem Tumor war die Dauer bis zur Besserung in der Plasma- gegenüber der SOC-Gruppe jedoch signifikant kürzer (13 vs. 31 Tage; HR 2,5; p=0,003).
- Die Plasmatherapie führte in der gesamten Studienpopulation zu keiner Verbesserung des OS.
- Die Patienten in der Untergruppe mit hämatologischer Erkrankung bzw. solidem Tumor, die Plasma erhielten, erreichten jedoch ein signifikant besseres OS (HR 0,28; p=0,042).
Einschränkungen
- Keine Daten zum Plasma von Omikron-Patienten.
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