PARP-Inhibitor Rucaparib ist mögliche Alternative zur Chemotherapie beim Ovarialkarzinom mit BRCA-Mutation
- Michael Simm
- Medizinische Nachrichten
Kernbotschaften
Bei einer medianen Nachverfolgungszeit von 25 Monaten war das progressionsfreie Überleben von Patientinnen mit einem relapsierten Ovarialkarzinom und BRCA-Mutationen unter dem PARP-Hemmer Rucaparib mit 7,4 Monaten signifikant länger als unter einer erneuten Chemotherapie (5,7 Monate).
Hintergrund
Die therapeutischen Optionen für Patientinnen mit hochgradigen Ovarialkarzinomen, die bereits mehrere Therapielinien erhalten haben, sind deutlich reduziert. Ein relativ neuer Ansatz bei Rückfällen von Erkrankungen, die mit Mutationen der Gene BRCA1 oder BRCA2 assoziiert sind, beruht auf Poly(Adenosindiphosphat-Ribose) Polymerase (PARP)-Inhibitoren, wie dem hier getesteten Rucaparib.
Design
Offene, randomisierte, kontrollierte Studie der Phase 3 (ARIEL4) mit 349 Patientinnen im medianen Alter von 58 Jahren aus 12 Ländern. Einschlusskriterien waren ein Mindestalter von 18 Jahren, BRCA-Mutationen, ein ECOG-Status von 0 oder 1, und mindestens 2 vorangegangene Chemotherapieregime. Die Randomisierung erfolgte auf orales Rucaparib in einer Dosierung von 600 mg 2-mal täglich oder eine Chemotherapie nach den örtlichen Leitlinien. Primäres Studienziel war das progressionsfreie Überleben (PFS).
Ergebnisse
- Beim Datenschnitt betrug die mediane Nachverfolgungszeit 25 Monate.
- In der Gesamtpopulation (ITT) betrug das mediane PFS unter Rucaparib 7,4 Monate gegenüber 5,7 Monaten mit Chemotherapie. Daraus ergab sich ein Chancenverhältnis HR von 0,67 zugunsten Rucaparib, was bei einem 95%-Konfidenzintervall von 0,52 – 0,86 signifikant war (p = 0,0017).
- Das PFS wurde auch für eine geringfügig kleinere „Effizienz-Population“ bestimmt (Patientinnen, die keine BRCA-Rückmutationen hatten), war dort aber mit 7,4 versus 5,7 Monaten identisch.
- Schwere Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Therapie wurden bei 27 % der Patientinnen unter Rucaparib beobachtet gegenüber 12 % mit der Chemotherapie. Es gab 3 Todesfälle, die potenziell durch Rucaparib bedingt waren.
Klinische Bedeutung
Die Ergebnisse stützen nach Ansicht der Studienautoren die Therapie mit Rucaparib als Alternative zu Chemotherapie in dieser Indikation.
Finanzierung: Clovis Oncology.
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