Parkinson-Risiko bei älteren Männern mit häufigen Alpträumen um das 3-fache erhöht

  • Michael Simm
  • Medizinische Nachrichten
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Kernbotschaften

In einer populationsbasierten prospektiven Studie fand sich bei älteren Männern, die häufig Alpträume hatten, ein mehr als 3-fach erhöhtes Risiko, binnen 5 Jahren an Parkinson zu erkranken, als in der Kontrollgruppe.

Hintergrund

Menschen, die an einem Morbus Parkinson erkranken, träumen anders. So wurde bei ihnen unter anderem eine größere Häufigkeit verstörender Träume festgestellt. Ob diese jedoch der Entwicklung der Parkinson-Krankheit vorausgehen, ist nicht bekannt.

Design

Auswertung der Daten von 3.818 Männern ab 67 Jahren (Durchschnitt 77,0) aus einer Studie zu osteoporotischen Frakturen in den USA. Die Teilnehmer hatten anfänglich keine Parkinson-Diagnose und Fragebögen zur Schlafqualität ausgefüllt, in denen unter anderem nach der Häufigkeit von verstörenden Träumen im vorherigen Monat gefragt wurde.

Ergebnisse

  • In der durchschnittlich 7,3 Jahre langen Nachverfolgungszeit wurde bei 91 Probanden (2,4 %) ein Morbus Parkinson neu diagnostiziert.
  • Unter den Teilnehmern, die anfänglich eine erhöhte Frequenz verstörender Träume berichtet hatten, betrug das Chancenverhältnis OR 2,01. Des war bei einem 95%-Konfidenzintervall von 1,1 – 3,6 eine signifikanter Unterschied zu Teilnehmern ohne eine Häufung derartiger Träume (P = 0,02).
  • Bei der Stratifizierung der Daten gemäß der Nachverfolgungszeit fand sich für die ersten 5 Jahre ein mehr als 3-fach erhöhtes Parkinsonrisiko unter den Männern mit häufigen Alpträumen (OR 3,38; 95%-KI 1,3 – 8,7; P = 0,01). In den folgenden 7 Jahren betrug die OR 1,55, war aber bei einem 95%-KI von 0,7 – 3,3 statistisch nicht mehr signifikant (P = 0,26).

Klinische Bedeutung

Häufige Alpträume könnten ein prodromales Symptom der Parkinson-Krankheit sein. Da die Zahlen aus einer Studie zu osteoporotischen Frakturen stammen, ist die Generalisierbarkeit des Befundes jedoch unklar.

Finanzierung: keine.